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Bauern setzten «Belagerung» von Paris fort

Im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen haben französische Landwirte ihre Blockade von Autobahnen rund um Paris am Dienstag fortgesetzt. Alle acht in Richtung der Hauptstadt führenden Autobahnen seien unterbrochen, teilte die Bauernorganisation FNSEA mit.

sda |

Auch in anderen Landesteilen Frankreichs dauerten die Blockaden von Autobahnen und teils auch grossen Supermärkten an.

90% unterstützen Bauern

In Toulouse behinderten protestierende Bauern die Zufahrt zum Flughafen, wie die Präfektur mitteilte. Autoreifen und Strohballen wurden angezündet. Mit einem Grossaufgebot sowie gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern versucht die Polizei, Behinderungen durch die Proteste zu begrenzen. Bislang verliefen die Aktionen der Landwirte weitestgehend friedlich.

Knapp 90 Prozent der Bevölkerung unterstützen nach einer Umfrage die protestierenden Bauern. Die protestierenden Landwirtinnen und Landwirte klagen über bürokratische Auflagen, kostspielige Umweltstandards und geringe Einkommen.

Gepanzerte Fahrzeuge

Besonders im Fokus der Ordnungskräfte steht ein grosser Traktorkonvoi, der von Agen in Südfrankreich binnen mehreren Tagen den Grossmarkt Rungis bei Paris erreichen und dann blockieren will. Mit gepanzerten Fahrzeugen und Hunderten Bereitschaftskräften versuchte die Polizei am Dienstag mehrfach, den Konvoi zu stoppen, wie Medien unter Verweis auf die Polizei berichteten.

Die Bauern aber durchbrachen Absperrungen und setzen ihren Weg Richtung Hauptstadt auf Nebenstrassen fort. Der weltgrösste Grossmarkt Rungis, ein riesiger Umschlagplatz für Agrarerzeugnisse, wurde unterdessen mit gepanzerten Fahrzeugen und einer Einlasskontrolle der Polizei gesichert.

 

15’000 Beamte

Die Blockaden in einer Entfernung von 30 bis 40 Kilometern von der Hauptstadt könnten mehrere Tage anhalten. Einige der Protestierenden haben mobile Toiletten, Stromgeneratoren und Verpflegung organisiert. «Wir sind zu allem entschlossen», sagte der Chef des FNSEA-Bauernverbands Arnaud Rousseau. Angekündigt worden war eine «Belagerung» der Hauptstadt. Rousseau rief aber zur Mässigung auf: Alles solle friedlich und geordnet zugehen. «Bislang unterstützen uns die Franzosen, aber sie wollen nicht, dass wir randalieren.»

Die Polizei schränkte die Bauernproteste bislang kaum ein. Dennoch sind 15’000 Beamten zusätzlich im Dienst, am Grossmarkt Rungis südlich von Paris wurden Panzerfahrzeuge der Gendarmerie stationiert. Da die Blockaden relativ weit von Paris entfernt sind, blieb der Verkehr in der Hauptstadt bislang kaum beeinträchtigt.

Regierung kündigt Unterstützung an

Der neue Premierminister Gabriel Attal hatte am Freitag bereits umfassende Hilfszusagen gemacht, die den Landwirten aber noch nicht ausreichen. In seiner Regierungserklärung am Dienstag kündigte er weitere Unterstützung für den Agrarsektor an.

Ein Notfallfonds für den unter Überproduktion und sinkendem Konsum leidenden Weinbau soll eingerichtet werden und die Tierarztkosten für aktuell von der Rinderseuche EHD betroffene Landwirte grösstenteils übernommen werden. Weitere Hilfsgelder sollen beschleunigt auf die Konten der Landwirte überwiesen werden.

Nach Polizeiangaben hatten sich am Montag landesweit rund 10’000 Bauern an verschiedenen Aktionen beteiligt. Bei den Blockaden rund um Paris wurden etwa 500 Traktoren gezählt.

Kommentare (1)

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  • Verbraucher | 31.01.2024
    ist das der richtige Weg,

    wenn ich als Konsument in der Zeitung und der Tagesschau die Bilder sehe, mit was für riesigen- und den neusten Traktoren die Landwirte die Strassen sperren, frage ich mich, geht es den Landwirten wirklich so schlecht, oder könnte nicht auch in der Mechanisierung viel Geld eingespart werden!!??
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