Die Bauern wollen nicht, das radioaktive Abfälle in ihrer Gegend gelagert werden. Sie befürchten einen Imageschaden.
Mit bedruckten Plakaten oder handgemalten Schildern protestierten die Weinländer Bauern am vergangenen Donnerstag gegen das geplante Endlager für Atommüll. Organisator des Protests war Landwirt Jürg Rasi. «Wir sind der Meinung, dass der Bau eines Atommüll-Endlagers im Weinland gerade für die produzierende Landwirtschaft gravierende Nachteile mit sich bringen würde», schrieben Jürg und Rachel Rasi in einem Flugblatt. Als direkt betroffener Landwirt käme der mögliche Standort direkt gegenüber seinem Hof in Marthalen zu stehen.
Gravierende Nachteile befürchtet
Langsam und laut hupend bewegte sich ein Tross mit 35 Traktoren in Richtung Dorf, wo sich am Strassenrand vor der Mehrzweckhalle einige weitere Endlagergegner eingefunden hatten. In der Halle fand derweil eine Informationsveranstaltung des Bundesamtes für Energie statt.
Rasi und seine Mitstreiter befürchten, dass ein mögliches Endlager für die produzierende Landwirtschaft gravierende Nachteile mit sich bringt. «Produkte, die in der Landwirtschaft erzeugt und überregional vermarktet werden sollen, haben mit dem äusserst schlechten Image eines Endlagerstandortes kaum mehr Chancen auf dem Markt. Agrotourismus und ähnliche Betriebszweige hätten in einem umkämpften Markt kaum mehr Aussicht auf Erfolg, und das Label Zürcher Weinland wäre unbrauchbar», wird im entsprechenden Flugblatt festgehalten.
40 Teilnehmer aus der Region
Rasi spricht in einem ersten Fazit von einem grossen Erfolg. «Mit rund 40 Teilnehmern aus dem ganzen Weinland und dem Stammertal wurden unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen.» Es habe sich gezeigt, dass die Bauern diese Frage sehr ernst nehmen. «Ich hoffe, dass die Nachwirkungen auch in Bern nicht ignoriert werden», sagt Jürg Rasi.