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Bauern sind sauer

Der Kanton Glarus plant, bis 2018 Gewässerraumausscheidungen vorzunehmen. Nicht alle sind zufrieden. Dutzende Hektaren Land wären davon betroffen.

 

 

Der Kanton Glarus plant, bis 2018 Gewässerraumausscheidungen vorzunehmen. Nicht alle sind zufrieden. Dutzende Hektaren Land wären davon betroffen.

Eine Gruppe Landwirte steht in Luchsingen im Glarner Hinterland am Ufer der Linth und diskutiert über die geplanten Gewässerraumausscheidungen. Der Bund revidierte die Gewässerschutzverordnung im Jahr 2011. Und nun ist der Kanton Glarus an deren Umsetzung und plant, bis 2018 Gewässerraumausscheidungen vorzunehmen.  

Starre Vorgaben

Die anwesenden Bauern sind betroffen, entsprechend angespannt ist die Stimmung. Künftig soll ausgerechnet auf den einfach zu bewirtschaftenden Parzellen grosszügig Gewässerraum ausgeschieden werden. Eine entsprechende Nutzungsplanänderung ist für die kommende Bürgerversammlung traktandiert. Das stösst den Landwirten sauer auf. Daher traten sie an die Öffentlichkeit, organisierten in einem ersten Schritt eine Visualisierung für die Presse, weitere Aktivitäten folgen.

So haben vierzehn Landwirte einen Antrag für die Zurückweisung des gesamten Nutzungsplans eingereicht. Die Vorgaben des Kantons seien zu starr umgesetzt, das Gespräch mit den Landwirten nicht gesucht worden. André Siegenthaler, Pressesprecher und betroffener Landwirt, erklärt, dass im Kanton Glarus durch einen Landsgemeindebeschluss der Gewässerraum im Nutzungsplan ausgeschieden werden muss. Darunter auch Revitalisierungsflächen, deren Planungsstand unbekannt ist. «Die Nutzungseinschränkungen, also auch ein Hofdüngerverbot, treten aber per sofort ein», so Siegenthaler. Das ergebe eine Ausscheidung auf Vorrat.

Wegweisende Anträge

90 Hektaren Land entlang der Linth und dem Sernf würden alleine in Glarus Süd nicht mehr intensiv genutzt werden können. Bei ihrem Vorstoss geht es den Landwirten nicht direkt ums Geld. Vielmehr bereiten die Massnahmen aus den resultierenden Folgen Sorgen. Hofdüngerfähige Böden würden knapp, der Verteilkampf verschärft. Weniger Futter bedeute weniger Tiere, die gesömmert werden könnten, was auch die Alpbetriebe zu spüren bekommen würden.

Das Bundesgesetz sehe vor, dass bei Bauzonen und Industriegebieten, die sich unmittelbar am Gewässer befinden, der Gewässerraum in die Landwirtschaft verschoben werden könnte. Das kommt bei den Glarner Landwirten, wo Talboden rar ist, nicht gut an. Hinzu komme, dass bei einigen Ausscheidungen auch landwirtschaftliche Gebäude betroffen wären. An denen könnten nur noch erschwert bauliche Massnahmen getroffen werden, was eine Bewirtschaftung künftig verunmögliche.

Es wird sich zeigen, ob eine Mehrheit an der Bürgerversammlung von Glarus Süd sich für die Anliegen der Landwirte ausspricht. Tatsache ist, dass immer mehr gutes Landwirtschaftsland verbaut oder als Schutzfläche ausgeschieden wird. Nicht nur in Regionen, wo die Täler eng und der Boden knapp ist, können solche Massnahmen existenzbedrohend sein. 

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