Die Versorgung mit Diesel hinkt in Teilen Polens dem Bedarf hinterher, was auch die Arbeitsfähigkeit von Landwirten hinsichtlich der Frühjahrsbestellung bedroht.
Der Rat der Landwirtschaftskammern hat daher erneut an Landwirtschaftsminister Henryk Kowalczyk appelliert, Massnahmen zur Sicherstellung eines ausreichenden Kraftstoffangebots für die Bauern zu treffen.
Höchstabgabemenge von 50 l
Medienberichten zufolge ist die Versorgung mit Benzin und Diesel insbesondere im Westen Polens nicht jederzeit gesichert, da hier der Tanktourismus aus Deutschland erhebliche Angebotsmengen abzieht. Aber auch im Osten Polens wird immer wieder von Angebotslücken berichtet, da sich Einwohner dort wegen des Kriegs im Nachbarland Ukraine bevorraten.
Zwischenzeitlich hatten Mineralölketten eine Höchstabgabemenge von 50 l pro Tankvorgang eingeführt, um das Problem in den Griff zu bekommen. Nach Angaben der Landwirtschaftskammern betraf dies auch Traktoren, wobei die Grenze für landwirtschaftliche Abnehmer beispielsweise bei der Kette Orlen vereinzelt wieder auf 300 l angehoben wurde.
Feldarbeiten unterbrochen
Die Kammern weisen aber darauf hin, dass viele Bauern weiterhin Schwierigkeiten beim Dieselkauf haben. Teilweise seien Bestellungen zur Bevorratung auf den Höfen gestrichen worden, teils setzten die Tanklimits die Landwirte unter Druck. Laut dem Rat der Landwirtschaftskammern werden insbesondere auf den Einzelbetrieben oft kleinere Zugmaschinen eingesetzt, die oft nur ein Tankvolumen um die 50 l aufweisen.
Diese seien deshalb gezwungen, ihre Feldarbeiten mitunter mehrmals täglich zu unterbrechen, um an den öffentlichen Tankstellen nachzutanken. Die Kammern bitten den Minister deshalb, für eine Erhöhung des Tanklimits für Bauern zu sorgen und ihnen auch die Bevorratung von Diesel zu ermöglichen. Notwendig sei zudem eine Anhebung der Rückerstattungssätze für die Landwirtschaft, um deren finanzielle Belastung zu reduzieren.