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Bauern stecken in der Kostenfalle

 

Die zuletzt starke Verteuerung landwirtschaftlicher Betriebsmittel wird in Polen zum Politikum. Inzwischen warnt der Rat der polnischen Landwirtschaftskammern vor Massenprotesten und Unruhen im landwirtschaftlichen Berufsstand, sollte die Politik nicht in diese Entwicklung eingreifen.

 

In einem Brief an die Regierung in Warschau weist der Rat darauf hin, dass die Preisexplosion nicht allein auf Düngemittel beschränkt sei, obwohl die Preissprünge hier am stärksten zu Buche schlügen.

 

Auch die Kosten für Agrardiesel und andere unverzichtbare Betriebsmittel bewegten sich aktuell um 30% und mehr über dem Vorjahresniveau. Dies sei durch im Vergleich dazu moderat steigende Verkaufspreise für die Feldfrüchte kaum auszugleichen. Im Schweinesektor ist die Lage nach Einschätzung des Rates angesichts der Kostenexplosion bei gleichzeitig historisch niedrigen Erzeugerpreise von umgerechnet teils deutlich weniger als 1,00 Euro pro Kilogramm «katastrophal».

 

Für wachsende Unzufriedenheit sorgen laut den Landwirtschaftskammern auch die aus Sicht der polnischen Bauern überzogenen Reduktionsziele der Europäischen Union beim Green Deal. Es sei nicht hinnehmbar, extrem ehrgeizige Ziele beim Umwelt- und Klimaschutz festzulegen, ohne die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der darauf aufsetzenden Massnahmen abzuschätzen, heisst es in dem Schreiben.

 

Auch der Verband der polnischen Getreideproduzenten sieht die Landwirte zunehmend in einer Kostenfalle, die ihm zufolge gesamtgesellschaftliche Folgen nach sich ziehen könnte. Nach seiner Darstellung ist eine bedarfsgerechte Düngung weder im Getreide- noch beim Rapsanbau bei den aktuellen Düngerpreisen kostendeckend. Hinzu kämen stark steigende Kosten für Pflanzenschutzmittel.

 

Der Fachverband befürchtet nun, dass viele Bauern nicht in der Lage sein werden, ihre Kulturen ausreichend zu düngen oder die notwendigen Pflanzenschutzarbeiten durchzuführen. Dies werde sich negativ auf die Feldbestände und Erträge auswirken und tangiere damit auch die polnische Versorgungslage mit Nahrungsmitteln, warnt der Verband. Er rief deshalb Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf, Möglichkeiten zur Unterstützung der heimischen Landwirte und zur Sicherung der Agrarproduktion zu prüfen.

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