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Bauern wollen Mehrwert für Konsummilch schaffen

Milch-produzenten wollen bessere Milchpreise er-wirtschaften. Sie versprechen sich Wertschöpfung nicht durch den Bau einer neuen Käserei, sondern mit der Herstellung von Joghurt und dem Abfüllen von Frischmilch.

Christian Zufferey |

 

 

Milch-produzenten wollen bessere Milchpreise er-wirtschaften. Sie versprechen sich Wertschöpfung nicht durch den Bau einer neuen Käserei, sondern mit der Herstellung von Joghurt und dem Abfüllen von Frischmilch.

Nirgendwo im Wallis wird so viel Kuhmilch produziert wie in den drei Gemeinden des Val d’Illiez: insgesamt 5,28 Millionen Kilo. Nur 14 Prozent davon wird jedoch im Sommer auf den Alpen zu Rohmilch-Käse verarbeitet. Da aber vor allem der Preis für Industriemilch tief gefallen ist, fürchten zahlreiche Bauern des Tals um ihr Überleben.

Geplant: Zentrale Milchsammelstelle und Reifungskellers für Alpkäse

Nun sollen innert der nächsten vier Jahre mehr als 10 Millionen Franken investiert werden, damit die Bauern der drei Gemeinden Troistorrents, Val d’Illiez und Champéry auch mit Konsummilch eine verbesserte Wertschöpfung erzielen können.

Konkret ist der Bau einer zentralen Milchsammelstelle und eines Reifungskellers für Alpkäse in der Mitte des Tals, im Dorf Val d’Illiez, vorgesehen. Derzeit liefern die Bauern ihre Milch an drei regionale Sammelstellen, wo jedoch Investitionsbedarf besteht. In der zentralen Sammelstelle soll jedoch nicht nur die Attraktivität für die Abholer erhöht werden. Neu soll die Milch dort auch verarbeitet werden – nicht aber zu Käse.

Nicht andere Käsereien komkurrenzieren

Patrice Dubosson, Landwirt aus Troistorrents, Mitglied der interkommunalen Landwirtschaftskommission der drei Gemeinden und verantwortlich für den Bereich Milch, möchte keine der im Wallis vielerorts bereits bestehenden Käsereien konkurrenzieren. Nur in den Alpen sollen bestehende Käsereien modernisiert oder gar neu gebaut werden. Der dort produzierte Käse soll dann in einem neuen, zentralen Reifungskeller weiter gepflegt werden können. «Die Bauern gewinnen durch diese Rationalisierung Zeit, die sie für andere Arbeiten oder für ihre Familie einsetzen können», erklärt Dubosson.

Joghurt aus Winter-Milch

Eine höhere Wertschöpfung erhofft sich Debosson aber vor allem bei der Winter-Milch, die in der neuen zentralen Sammelstelle zu Joghurt verarbeitet und als Frischmilch für den regionalen Markt abgefüllt werden soll. Etwa 20 Prozent der jährlich produzierten Milch sollen auf diese Weise an die eigene Bevölkerung verkauft werden können. Dubosson strebt dafür einen Preis von einem Franken pro Liter an.

Tal vermarkten

Für Dubosson von zentraler Bedeutung sind jedoch die Kommunikation und das Marketing. Ein gemeinsames Label und Pflichtenheft, um damit die ganze Region zu vermarkten, soll sogar noch geschaffen werden, bevor die neue Sammelstelle und der Reifungskeller gebaut wird.

Nur wenn auch die Gastronomie und der Tourismus mit seinen Bergbahnen, die die Region heute unter dem Begriff «Les Portes du soleil» vermarkten, eingebunden werden können, macht für Dubosson der Bau einer zentralen Sammelstelle Sinn. «Auf diese Weise schaffen wir eine starke regionale Identität für landwirtschaftliche Produkte und für Dienstleistungen, so dass auch Bauern höhere Preise und ein besseres Einkommen erzielen können», betont er. 

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