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Bauernmalerin im Museum Appenzell

Sie malt, was sie lebt: Die 61-jährige Appenzeller Bauernmalerin Theres Tobler kennt das Leben auf der Alp aus ihrer Kindheit. Im Museum Appenzell sind ihre Werke ab Samstag in einer Sonderausstellung zu sehen - von den Anfängen bis heute.

 

Sie malt, was sie lebt: Die 61-jährige Appenzeller Bauernmalerin Theres Tobler kennt das Leben auf der Alp aus ihrer Kindheit. Im Museum Appenzell sind ihre Werke ab Samstag in einer Sonderausstellung zu sehen - von den Anfängen bis heute.

Zu Beginn malte Theres Tobler-Manser nahezu Art Brut - inzwischen sind ihre naiven Bilder vom Appenzeller Bauernleben und seinen Bräuchen ungemein exakt geworden: Landschaften, Menschen, Tiere sind perfekt porträtiert; jeder Blick stimmt, jede Haltung ist authentisch.

Eine begabte Familie

«Sie konnte schon immer gut zeichnen», sagt Konservator Roland Inauen. Alle sieben Manser-Kinder waren talentierte Zeichner. Theres Tobler hat wohl als einzige Frau ihr Hobby vor rund 25 Jahren zum Beruf gemacht. Heute zählt Theres Tobler zu den renommiertesten Vertreterinnen der zeitgenössischen Appenzeller Bauernmalerei.

Sie steht in der Tradition der Appenzeller Senntumsmalerei - davon zeugen bezaubernde, ganz schmale «Sennenstreifen», manchmal nur zwei Zentimeter hoch.

«Balsam für die Seele»

Sie fand schnell ihren eigenen, charakteristischen Stil. Unverwechselbar sind ihre Winter-, Nacht- und Vollmond-Szenen - und Regenbilder in kühnen Orangetönen und warmem Grau. Eine Alpfahrt findet auch schon mal in Regen oder Schneegestöber statt. Es ist eine wunderbar beobachtete Idylle, die Theres Tobler malt: Jede Kuh hat einen anderen Gesichtsausdruck, ein etwas anderes Horn. «Malen ist Balsam für die Seele», sagt sie. Balsam sind ihre Bilder auch für Sammler und Publikum.

Auf diesen Bildern stimmt alles: Die Landschaft, die Häuser, die Kirchen und Kapellen. Die zahlreichen Kapellen Innerrhodens sind ihre Lieblingssujets. Sie hat sogar einen Adventskalender mit 24 Kapellen geschaffen.

Anders als die andern

Sennische und kirchliche Bräuche stehen im Zentrum - von der Stosswallfahrt bis zu den Gontener Silvesterchläusen - da fehlt auch der obligate bellende Bläss nicht oder Ausserrhoder Silvesterchläuse - vom «Omsinge» zum neuen Jahr bis zu den schönsten Flecken im Appenzellerland, etwa dem Seealpsee.

Theres Tobler malt, was andere nicht malen: ein Kind zum Beispiel, das seinen Regenschirm auf der Strasse wie ein Rad dreht, dass das Wasser in alle Richtungen spritzt: «Sie ist die Poetin der Appenzeller Bauernmalerei», sagt Roland Inauen.

Schafe, Katzen, Kühe

Alltägliches, Triviales wird hinreissend romantisch: ein Schneeschlitten (Pflug), ein Heuschlitten, ein Schwein, das zum Eber getrieben wird, die Idylle eines «Heilig Obed» mit liebevoll gemalten Details bis zum schnurrenden Kätzchen oder zu Schafen im Mondschein samt Hirten mit strahlender Laterne.

Ob Sennen oder Streichmusik, ein um Butter bettelnder Kapuziner, immer malt Theres Tobler Details - die Knöpfe, die Messingebeschläge, die Räuchlein aus der Pfeife, die Vögel am Himmel - so fein, dass man sich fragt, ob sie einen Pinsel mit nur einem Haar verwende.

www.museum.ai.ch

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