Die Bauern in Griechenland setzen mit sich Strassenblockaden gegen die Wirtschaftsreformen der Regierung zur Wehr. Den Landwirten drohen höhere Steuern.
Bereits am Montag hatten Landwirte mit ihren Traktoren für kurze Zeit die wichtige Strasse zwischen Athen und der westgriechischen Hafenstadt Patras blockiert, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Am Dienstag wurden die Proteste fortgesetzt. Nun wollen auch Bauern in Nord- und Mittelgriechenland mit Aktionen teilnehmen.
Die Proteste sind auf die angekündigten Reformen von Regierungschef Alexis Tsipras zurückzuführen. Damit Griechenland Kredithilfen erhält, musste sich das Land gegenüber der EU und dem Internationalen Währungsfonds zu diesen Reformen verpflichten. Bauern müssen 20 statt 7 Prozent ihren Einnahmen für die Renten einzahlen. Zudem sollen ihnen Steuererleichterungen gestrichen werden.
Bereits vor fast genau einem Jahr haben die Bauern Strassen und Grenzübergänge blockiert und so gegen die Reformen demonstriert. Mehrere tausend Bauern protestierten, sie fühlten sich von der Regierung betrogen. Es kam zu wüsten Ausschreitungen, die Blockaden dauerten über 3 Wochen. Die Regierung kündigte damals an, den Landwirten entgegenzukommen. Die geplante Erhöhung der Rentenbeiträge von 7 auf 20 Prozent des Einkommens sollte erst bis zum Jahr 2021 anstatt wie geplant schon bis 2019 erfolgen. Auch die Steuererhöhungen könnten stufenweise über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, liess die linke Regierung unter Alexis Tsipras verlauten.