«Regnets am Laurenzitag, regnets 40 Tage nach.»
Monika Gerlach
Der 11. August ist im bäuerlichen Kalender als Laurenzi-Tag bekannt. Er geht auf den Gedenktag des heiligen Laurentius zurück, eines römischen Diakons, der im Jahr 258 den Märtyrertod erlitt.
In der christlichen Tradition wurde dieser Tag auch mit Ernte- und Wetterbeobachtungen verbunden.
Lostag im Bauernjahr
Laurenzi gilt als klassischer «Lostag», also ein Datum, an dem das Wetter als Vorzeichen für die kommenden Wochen gedeutet wird. Bauernregeln aus der Schweiz und den Alpenländern sagen etwa:
- «Laurentius heiss und trocken, lässt den Bauern frohlocken»
- «Regnet’s am Laurenzitag, regnet’s 40 Tage nach»
Solche Regeln hatten praktische Bedeutung, weil sie Landwirten helfen sollten, den weiteren Verlauf der Erntezeit einzuschätzen.
Mitten in der Erntezeit
Der Laurenti-Tag fällt in die Endphase der Getreideernte. Auch Obst wie Zwetschgen oder erste Äpfel und Birnen werden jetzt gepflückt. Das Wetter um diesen Tag ist entscheidend: Trockenheit ermöglicht eine reibungslose Ernte, anhaltender Regen hingegen kann Verluste verursachen.
In manchen Regionen nennt man die Sternschnuppen der Perseiden «Laurentius-Tränen», da ihr Maximum zeitlich in die Laurentius-Nächte fällt. Damit verbindet sich der Laurenti-Tag sowohl mit Landwirtschaft als auch mit einem Hauch Himmelsromantik.