Am Montag hat die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-N) die Volksinitiative für Ernährungssicherheit behandelt. Mit 12 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen sagt die WAK-N Nein zur Vorlage. Der Schweizer Bauernverband bedauert den Entscheid der Parlamentarier.
Die Kommission folgt damit dem Bundesrat, der die Initiative zur Ablehnung empfiehlt. Die Initiative kommt jetzt in das Plenum des Nationalrates. Die Initianten, der Schweizer Bauernverband (SBV), der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband und der Verein für eine produzierende Landwirtschaft, werden eine Mehrheit kämpfen. Der SBV wirft den Gegnern der Initiative in der WAK-N mangelndes Verantwortungsbewusstsein vor.
Der Schweizer Bauernverband (SBV) mahnt in einem am Dienstagabend veröffentlichten Communiqué, dass die Bevölkerung weltweit weiter wächst, die Ressourcen wie Boden und Wasser aber begrenzt oder teilweise bereits knapp seien. Die Initiative soll den Bauern auch wieder eine Perspektive ermöglichen. Dies deshalb, weil die Landwirtschaft jedes Jahr grössere Flächen fruchtbaren Ackerbodens verliert. Aber auch weil der Anteil der Bauern an der Wertschöpfung laufend sinkt. Die Initianten erhoffen sich ein besseres Einkommen für die Landwirte durch eine Annahme der Initiative für Ernährungssicherheit.
Am 8. Juli 2014 waren innerhalb kurzer Zeit fast 150'000 beglaubigte Unterschriften der Bundeskanzlei übergeben worden. Die Chancen auf ein Ja der Stimmbevölkerung sind intakt. Ziele des Volksbegehrens sind die Stärkung der einheimischen Lebensmittelproduktion und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Bauern. Der Bund soll per Verfassungsartikel verpflichtet werden, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln «aus vielfältiger und nachhaltiger einheimischer Produktion» zu stärken.


