Achtlos auf Wiesen weggeworfene Getränkedosen und Zigarettenpackungen gefährden die Gesundheit von Tieren. Der Schweizerische Bauernverband und die IG Umwelt sagen dem Littering mit der Aktion «Dankeschön für saubere Felder» den Kampf an.
Vor allem entlang stark befahrener Strassen müssten Bauern sackweise Abfälle zusammenlesen, bevor sie ihre Wiesen mähen oder ihre Felder ernten könnten, teilten die beiden Verbände am Donnerstag mit. Das Einsammeln benötigt Zeit und ist für die Landwirtschaft ein Kostenfaktor.
Auch Hundekot im Visier
Harte Gegenstände und andere Fremdkörper gefährdeten zudem die Gesundheit der Tiere und machten die Landmaschinen kaputt. Nicht zuletzt störe Littering das Bild der «schönen und sauberen Schweiz», hiess es weiter.
Bauernverband und IG Umwelt setzen mit ihrer Kampagne vorab auf Aufklärung. Tafeln an Weg- und Strassenrändern sollen Spaziergänger und Autolenker sensibilisieren. Im Visier sind auch Hundehalter, die den Kot ihrer Tiere auch am Wiesenrand auflesen sollten. Zudem soll eine Broschüre die Zuzüger in ländliche Gemeinden auf das Problem aufmerksam machen. In den Zentren und Verkaufsorten von gelitterten Gegenständen werden ebenfalls Plakate aufgehängt. Eine neue Faltbroschüre soll das Verhalten im ländlichen Raum generell thematisieren.
Nationale Bussen
Bauernverbands-Direktor und Nationalrat Jacques Bourgeois (FDP/FR) will aber noch einen Schritt weiter gehen. In einer parlamentarischen Initiative verlangt er die Einführung eines Littering-Artikels im Umweltschutzgesetz. Dadurch sollen Abfallsünder künftig national einheitlich verfolgt und bestraft werden können.
Die Zusammenarbeit des SBV mit der IGSU wird weiter vertieft. Botschafter beider Organisationen werden ihre Erfahrungen den Anbietern von Schule auf dem Bauernhof weiter geben. Zudem wird die Landwirtschaft am nationalen Clean-up-Day am 21. September 2013 mitwirken.
Das Ärgernis Littering beschäftigt die Gemeinwesen seit Jahren. Der Städte- und Gemeindeverband setzt mittlerweile wenig Hoffnung auf Präventionskampagnen und Bussen. Er forderte Ende Februar die Einführung eines Littering-Rappens auf Getränkeverpackungen und Zigaretten. Damit könnten die hohen Reinigungskosten nach dem Verursacherprinzip beglichen werden.