Am Donnerstag haben über 1000 Bäuerinnen und Bauern in Bern mittels einem friedlichem Protestmarsch auf ihre prekäre Situation aufmerksam gemacht. Der Schweizer Bauernverband teilt die Sorgen der Organisatoren und der teilnehmenden Bauern.
Auf dem Bundesplatz haben die Organisation Swiss Agri Militant (SAM) und über 1000 Landwirte auf ihre miese Situation hingewiesen. Kritisiert wurden die aktuelle Agrarpolitik, die stetig wechselnden Rahmenbedingungen und die tiefen Produzentenpreise, dies vor allem bei der Milch. „Der Schweizer Bauernverband (SBV) teilt die meisten der gestellten Forderungen“, heisst es in einem vom Verband veröffentlichtem Communiqué von Donnerstag.
Wichtig sei, dass im Budget 2016 keine Kürzungen bei der Landwirtschaft vorgenommen würden, schreibt der SBV. Der Rahmenkredit sei vom Parlament festgelegt worden und diesen gelte es nun zu respektieren. Auch beim Schoggi-Gesetz will sich der SBV einsetzen. Dieses aufzugeben wäre fatal. „Das würde speziell den Milchbauern schaden, die bereits mit miserablen Preisen kämpfen. Hier erwarten SAM wie SBV zudem, dass auch die Branchenvertreter ihre Verantwortung wahrnehmen“, so der SBV. Die Proteste der Bauern seien verständlich.
Weiter fordert der Verband mehr Transparenz bei der Segmentierung. Zudem dürfe kein Betrieb verpflichtet werden, C-Milch (Weltmarkt) zu liefern. Welche Punkte der SBV mit SAM nicht teilt, geht aus dem Communiqué nicht hervor. Einige Redner an der Kundgebung forderten, dass sich die Basis vermehrt selbst mobilisieren müssten, da die Verbände zu wenig unternehmen würden.