Die Haferproduzenten in Finnland profitieren preislich von den dürrebedingten Ernteausfällen im Rest Europas. Sie sollten aber nach Einschätzung des finnischen Bauernverbandes (MTK) den Bogen nicht überspannen.
Wie der Verband mitteilte, sind die Preise für sämtliche Getreidearten in dem nordischen Land aufgrund der Mindererträge deutlich gestiegen.
Mit einem Anstieg von zuvor weniger als 140 Euro/t (160 Fr.) bis auf deutlich über 180 Euro/t (205 Fr.) habe der durchschnittliche Erzeugerpreis beim finnischen Hafer in den vergangenen Monaten aber am stärksten auf die engere Marktversorgung reagiert. Besonders vollkörnige und helle Ware erziele oft schon fast 200 Euro/t (228 Fr.).
Nach ersten Prognosen fällt der Produktionsrückgang beim finnischen Hafer mit geschätzten 10% zum Vorjahr im Vergleich zu anderen Kulturen indes überschaubar aus. Insgesamt könnten um die 900'000 t gedroschen worden sein, was trotz der Jahrhundertdürre noch Spielraum für Haferexporte eröffnen würde. Der Bauernverband warnte die Landwirte allerdings davor, in der Hoffnung auf stetig steigende Preise die Vermarktung aus den Augen zu verlieren. Werde die aktuelle Nachfrage aus dem europäischen Raum nicht bald bedient, könnten die Käufer auf aussereuropäische Herkünfte wie beispielsweise kanadischen Hafer ausweichen. Im Extremfall könnten finnische Lagerhalter dann auf ihrer Ware sitzenbleiben.


