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Bauernverband zeigt sich bestürzt

 

Der Nationalrat sagt als Erstrat Ja zum indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. Das Volksbegehren selbst empfiehlt er zur Ablehnung. Der Schweizer Bauernverband zeigt sich bestürzt über den Entscheid. Er hofft auf den Ständerat.

 

Die grosse Kammer hat am Mittwoch die Detailberatung beendet. In der Gesamtabstimmung hat sie der Änderung des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) und damit zusammenhängenden Erlassen mit 104 zu 83 Stimmen bei 5 Enthaltungen zugestimmt. Sie bilden die Grundlage für den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates.

 

«Schiesst weit über das Ziel hinaus»

 

Abgelehnt wurde dieser Gegenvorschlag von der SVP und teilweise auch von Mitgliedern der Mitte und der FDP. Die Ratslinke, die Grünliberalen sowie Teile von Mitte und FDP stellten sich dahinter. Die Volksinitiative empfiehlt der Nationalrat dagegen mit 101 zu 72 Stimmen bei 19 Enthaltungen zur Ablehnung. Parteipolitisch waren die Verhältnisse ähnlich wie beim Gegenvorschlag. Die Vorlage geht nun in den Ständerat.

 

Der Schweizer Bauernverband (SBV) ist über den Entscheid der Grossen Kammer sehr enttäuscht. Der indirekte Gegenvorschlag schiesse weit über das Ziel hinaus. «Der Nationalrat will dem Bundesrat sehr weitgehende Kompetenzen geben, so dass dieser den Umfang und die Anforderungen an die Kerngebiete und Vernetzungsgebiete festlegen kann», hält der SBV in einer Mitteilung fest.

 

150'000 Hektaren

 

Die Landwirtschaft habe die Vorgaben und Ziele zur Förderung der Biodiversität erfüllt. «19% der Nutzfläche sind dafür ausgeschieden. Ein Drittel davon weist Qualität II auf und 78% sind vernetzt. Es macht wenig Sinn, immer weitere Flächen aus der Produktion auszunehmen und immer mehr Lebensmittel zu importieren», kritisiert der Verband.

 

Mit dem indirekten Gegenvorschlag müssen gemäss Berechnungen des SBV für die Kerngebiete mindestens zusätzlich 150’000 Hektaren oder die Fläche des Kanton Luzerns reserviert werden. Der Bundesrat wolle 17% der Landesfläche als Kerngebiete ausscheiden, weitere 30% sollen für die Biodiversität zur Verfügung stehen. «Aktuell geht der Bundesrat aber davon aus, dass erst 13,4% der Schweizer Fläche dieses Ziel erreicht», hält der SBV. Der Verband befürchtet deshalb, dass für Vernetzungsgebiete weitere Hunderttausend Hektaren benötigt werden.

 

«Die Beschlüsse des Nationalrates würden den ländlichen Raum völlig ausbremsen, die Lebensmittelproduktion, die Produktion erneuerbarer Energien und den Tourismus massiv einschränken», warnt der SBV. Er lehnt die Biodiversitätsinitiative und den indirekten Gegenvorschlag deshalb ab. Der SBV hofft, dass der Ständerat als Zweitrat die Entscheide des Nationalrats korrigiert.

Kommentare (12)

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  • Victor Brunner | 22.09.2022
    Ein guter, nachhaltiger Entscheid des NR. Ein weiterer Schritt zu einer Landwirtschaft die den Namen verdient. Land respektvoll bewirtschaften und einen Nutzen daraus ziehen, Ewiggestrige unter den Bauern jammern jetzt wieder, Fortschrittliche sehen sich in ihrer Arbeit bestätigt. Ihre Akzeptanz in der Bevölkerung wird zunehmen.
    • Ursula | 22.09.2022
      Ewiggestrige sehen nur in der Landwirtschaft den allein Schuldigen.
      • Victor Brunner | 22.09.2022
        Nicht nur die Landwirtschaft, auch Private sollten in die Pflicht genommen werden, keine unnötigen Bodenversiegelungen. Düngemittel und Gifte die Privaten zur Verfügung stehen sollten eingeschränkt, verboten werden.
    • Beat Furrer | 22.09.2022
      Wie Sri Lanka: Wo die Regierung wegen grüner dummer Ideologie (à la V. Brunner) einen Düngerimport verhängte und die Ernährungsgrundlage dadurch zerstört wurde. Leute wie V. Brunner verbreiten Utopien, die niergend funktionieren. Genau so die unwissenden, auf Wählerstimmen bedachten Parlamentarier.
  • Senior | 21.09.2022
    Es reicht jetzt.
    Weniger Beton und Industrie Ruinen. Dort gibt es noch viel Möglichkeiten um Biodiversität zu machen. Warum müssen Parkplätze alle mit Belag oder Beton versiegelt werden, oder Bahnhof Vorplätze.
    Jährlich werden x Kilometer Strassenböschungen mit dem Mulcher niedergeschlagen und die Kleinlebewesen zerstört. Vorbildlich vom Staat.
  • InesK | 21.09.2022
    Bestürzt ist man beim Tod eines Nahestehenden Menschen. Der SBV ist aber bestürtzt, wenn sich das Parlament für etwas mehr Schutz für die Schöpfung einsetzt.

    Was für eine verkehrte wirre Politik dieses Verbandes.
    • Wirr | 21.09.2022
      ist dieser Kommentar
    • InesK | 22.09.2022
      Sind es Linke, die Gülle und Pestziide ausbringen?
      • Beat Furrer | 22.09.2022
        Nein, die Linken arbeiten entweder nichts oder in gesicherten Positionen in der Behörde oder Politik. Seltene Ausnahmen, die auch Gülle ausbringen.
        Wohin soll denn die Gülle? Und wohin gehen deine Ausscheidungen, InesK?
      • Ursula | 22.09.2022
        Auch Linke bringen Gülle aus. Grundsätzlich ist Gülle sehr wertvoll.
    • Beat Furrer | 22.09.2022
      Nein, Linke stellen Forderungen, machen Vorschriften (gegründet auf ihrer dummen und falschen Ideologie, siehe Deutschland) und erschweren dadurch die Landwirtschaft.
      Linke zerstören die Natur durch Vorschriften / Verbote. Sehen Sie sich die Sowjetunion oder DDR an. Nicht Gülle und Pestizide zerstören die Umwelt, sondern der Sozialismus!
      Pestizide werden vernünftig eingesetzt und sind notwendig. Auch Kunstdünger. Wenn es uns nicht ergehen soll wie Sri Lanka!
      • Huber | 22.09.2022
        Herr Furrer, haben Sie nicht auch mal in gesicherter Position bei einer Behörde gearbeitet? Und warum nicht mehr?

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