Die westafrikanische Republik Benin zählt zu den stabileren Demokratien des Kontinents. Dennoch ist das kleine Land am Atlantik eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als ein Drittel der rund 11 Millionen Einwohner lebt laut Weltbank von gut einem Franken pro Tag.
Die Wirtschaft des Landes ist stark von der Landwirtschaft abhängig. Wichtigstes Exportprodukt ist Baumwolle, gefolgt von Erdnüssen und Palmöl. Auch der Hafen in Cotonou trägt erheblich zur Wirtschaftskraft bei. Mit rund 113'000 Quadratkilometern ist der Vielvölkerstaat zwischen Nigeria und Togo nicht ganz dreimal so gross wie die Schweiz. Die Hauptstadt ist Porto-Novo. Regierungssitz - und wirtschaftliches Zentrum - ist jedoch die Hafenstadt Cotonou.
Die Amtssprache ist in der ehemaligen französischen Kolonie Französisch, doch es werden zahlreiche afrikanische Sprachen gesprochen. Viele Beniner glauben an Naturreligionen sowie den Voodoo-Kult. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Vor der Kolonialisierung durch Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts lag auf dem Gebiet Benins das Königreich Dahomey, dessen Reichtum vor allem auf Sklavenhandel basierte. Seine Unabhängigkeit erlangte der Staat im Jahr 1960.
Nach mehreren Militärputschen ergriffen 1972 die Kommunisten die Macht und benannten das Land in Volksrepublik Benin um. 1991 war Benin der erste afrikanische Staat, in dem sich nach dem Ende des Kalten Krieges ein friedlicher Wechsel von der Diktatur zu einer demokratischen Regierung vollzog.
Erste Runde der Präsidentschaftswahl
Mit einer Rekordzahl von 33 Kandidaten ist das westafrikanische Land Benin am Sonntag in die Präsidentenwahl gegangen. Amtsinhaber Thomas Boni Yayi durfte nach zwei Amtszeiten (2006-2016) nicht wieder zur Wahl antreten. Zu den Favoriten zählen der seit Juni amtierende Ministerpräsident und ehemalige Chef der grössten französischen Investmentbank PAI Partners, Lionel Zinsou, sowie zwei der wichtigsten Geschäftsleute des Landes und zwei internationale Banker.
Rund 4,7 Millionen Wahlberechtigte können seit 08.00 bis 18.00 Uhr ihre Stimmen abgeben. Erste Wahlergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Sollte keiner der Präsidentschaftskandidaten in der ersten Runde eine absolute Mehrheit gewinnen, ist eine Stichwahl für den 20. März geplant. Benin, das hauptsächlich von Baumwollexporten abhängig ist, hat mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und mit Korruption zu kämpfen. Beobachtern zufolge liessen sich während des Wahlkampfs zahlreiche einflussreiche religiöse und politische Würdenträger sowie Stammesältere kaufen, um für die Kandidaten zu werben.


