Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben am vergangenen Donnerstag vor der Zentrale des Deutschen Milchkontors (DMK) für eine Anhebung des Milchpreises demonstriert. Das DMK müsse als „Leuchtturm-molkerei“ endlich den Milchpreis erhöhen, so ihre Forderung.
Obwohl sich die Notierungen für Milchdauerprodukte stabilisiert und erholt hätten, habe das grösste deutsche Milchverarbeitungs-unternehmen seinen Milch-lieferanten für den August keine Erhöhung der Milchpreise zugestanden, kritisierte der Bundesverband am vergangenen Donnerstag in einem Presse-communiqué.
„40 Cent sind ein Wort, ansonsten: Schweigen, Herr Schwaiger!“
Für die Milchproduzenten sei dies angesichts massiv gestiegener Kosten eine unhaltbare Situation. Die Protestaktion der rund 100 Milchbauern in Zeven richtete sich unmittelbar an den Sprecher der DMK Geschäftsführung Josef Schwaiger. Diese stand laut BDM unter dem Motto „40 Cent sind ein Wort, ansonsten: Schweigen, Herr Schwaiger!“.
Alles um die 30 Cent pro Liter Milch sei noch ein guter Preis, habe Schwaiger vor kurzem in einem Interview behauptet - wenn die Situation nicht so prekär wäre, eine Lachnummer für die Milcherzeuger, so der BDM. Nach dessen Angaben erhalten die Milchproduzeten, die an das DMK liefern, aktuell tatsächlich nur 28 Cent/kg.
Bessere Veträge abschliessen
Der Verband betonte, dem Milchkontor als sogenannte „Leuchtturmmolkerei“ müsse es gelingen, deutlich höhere Vertragsabschlüsse mit dem Detailhandel umzusetzen. Dessen Abschlüsse hätten starke Signalwirkung auch für die anderen
Molkereien.
Das DMK müsse beweisen, dass man sich durch die Fusionen tatsächlich besser gegenüber dem Handel aufgestellt habe, so BDM-Vorstand Martin Morisse. Wer Branchenprimus sein wolle, dürfe das nicht nur in der Verarbeitungsmenge, sondern müsse dies vor allem in der Höhe des Milchauszahlungspreises sein. Sonst hätte das Management des Konzerns versagt.