Am Freitag wurde in Bern die BEA/Pferd 2014 eröffnet. Zum ersten Mal steht die BEA unter einem Motto und hat dafür kein Gastland oder Gastregion mehr. Entsprechend dem Motto «Wilder geht’s nicht» verlief die Eröffnung.
Die grösste Frühlingsmesse der Schweiz ist eröffnet. Gemäss dem neuen Konzept, das mit einem Motto und nicht mehr mit Gastregionen arbeitet, fand gestern die Eröffnung der 63. BEA mit wilden Tänzen von voll krassen Hip-Hoppern statt. «2014 ist für uns ein spezielles Jahr, nicht nur wegen der BEA, sondern auch, weil wir dieses Jahr so viele Anlässe haben werden wie noch nie», sagte Roland Brand, CEO von Bern-Expo, der fast ein wenig verloren zwischen den jungen Tänzerinnen und Tänzern stand.
Bea spielte gut mit
Eröffnet wurde die BEA 2014 von Nicolas Markwalder, Präsident des Verwaltungsrates von Bernexpo, Bernhard Antener, Grossratspräsident, sowie dem Mädchen «Bea», dessen Blondschopf zusammen mit Kuh Lea von den Plakaten der BEA herunter lacht. Bea spielte ihre Rolle in der aufwendigen Eröffnungszeremonie gut und schien am Schauspiel Spass zu haben.
Höchster Berner
Auch der amtierende Grossratspräsident schien Spass an Wortspielen mit dem Namen BEA zu haben: «Sie haben mich nicht eingeladen, weil Bernhard Antener abgekürzt BEA heisst, sie haben mich eingeladen, weil ich zurzeit der sogenannt höchste Berner bin. Es ist etwa so wie mit dem höchsten Berg in Holland – niemand kennt ihn.» Eigentlich sei er aus gleich verschiedenen Gründen der falsche Redner. «Heute hat sich hier ein wirtschaftlich-urbanes Publikum versammelt, da ist doch der Antener aus dem tiefen Emmental nicht die richtige Besetzung, und dann ist er erst noch Sozialdemokrat», meinte er augenzwinkernd.
Und kam dann doch auf das Politische zu sprechen. Vordergründig sei man geneigt, die Existenz eines Stadt-Land-Grabens zu bejahen und je nach Standpunkt sogar zu betonen. Die Vereinfachung möge zwar journalistisch anregend sein, werde aber dem Problem nicht gerecht. Denn die Schweiz und namentlich der Kanton Bern seien von zahlreichen und vielfältigen Gräben charakterisiert. Eines scheine ihm deshalb gewiss: «Einen Graben gibt es nicht.» Wer von Gräben spreche, der betone das Trennende. Man könne aber auch das Gemeinsame betonen. «Dann spricht man nicht von Gräben, sondern von Vielfalt», so seine Schlussfolgerung.
Gegen Reitschule
Nicolas Markwalder ging in seinem Eröffnungsvotum vor allem auf das Messemotto ein. Und auch er wurde politisch, hochpolitisch sogar: «Wenn wir dieses Jahr das Motto, ‹die BEA wird wild›, gewählt haben, so ist dies allein im positiven Sinne gemeint, nicht im Sinne einer Verwilderung von Sitten und Gebräuchen.» Und Markwalder wurde noch konkreter. Er kam auf die Berner Reitschule zu sprechen. «Von hier aus gesehen im Westen Berns, da wurde früher auch geritten und zwar schulmässig, wie der Name der Institution, die ich meine, nach wie vor bezeugt», begann er. Heute werde dort nicht mehr geritten, aber dafür habe sich dort die Gesetzeslosigkeit quasi institutionalisiert. «Hier und heute wird sie zunächst einfach mal toleriert, dann legitimiert und sogar noch subventioniert und damit eben nachgerade institutionalisiert», wetterte er.
Fahrende sind weg
Erstaunlicherweise ging er hingegen auf ein anderes Thema kaum ein, dass die BEA-Leitung bis kurz vor der Eröffnung beschäftigt hatte, nämlich das Protestcamp von Fahrenden auf dem BEA-Areal. Die Polizei hatte noch vor der Eröffnung das Protestcamp aufgelöst. Dort hatten seit Dienstag einige Hundert Jenische für mehr Stand- und Durchgangsplätze in der Schweiz protestiert.
In den nächsten Tagen wird an der BEA wohl nun weder die Reitschule noch der Protest der Fahrenden im Zentrum stehen. Neben feurigen Latinorhythmen und einem Dschungel gibt es aber auch dieses Jahr im Grünen Zentrum viel Landwirtschaftliches zu sehen. Jeden Tag werden die Kühe und Stiere aus der Dauerausstellung vorgeführt. Und am Freitag, 2. Mai, findet die 28. Bernische Elite Fleckvieh-Schau statt. Weiter feiert die Pferdemesse Pferd ihr 25-Jahre-Jubiläum.
BEA auf einen Blick
- Datum: Freitag, 25. April, bis Sonntag, 4. Mai
- Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.00 Uhr
- Degustation: 11.00 bis 20.00 Uhr
- Ort: Messegelände der Bernexpo AG
- Motto: Wilder geht’s nicht
- Spezielles: «Pferd» feiert sein 25-Jahr-Jubiläum
- Internet: www.beapferd.ch