Das Wetter zeigte sich selbst innerhalb der Deutschschweiz in den unterschiedlichsten Facetten und stellte die Weinbauregionen teilweise vor Herausforderungen. Das verregnete Frühjahr füllte nicht nur die Wasserspeicher wieder auf, sondern bescherte in manchen Regionen bereits im Mai erste Infektionen mit Falschem Mehltau und die dadurch bedingten Ernteausfälle.
Mancherorts machten den Reben die lange Hitzeperiode oder der Hagel und in den letzten Wochen der Echte Mehltau zu schaffen. Trotz allem brachte das Jahr auch immer wieder Erholungsphasen für die Reben, und in den meisten Weinbauregionen stehen die Trauben sehr gut da. Sehr frühe Sorten wie Solaris wurden bereits vergangene Woche geerntet, und in den nächsten Wochen werden die anderen folgen.
Fliege leidet
Die lange Hitzephase hat der Kirschessigfliege zu schaffen gemacht. Bis anhin sind nur wenige Eiablagen in anfälligen Sorten gefunden worden.
Es wird keine rasche Vermehrung erwartet, dennoch empfiehlt es sich, anfällige Anlagen zu kontrollieren und eventuell Kaolin präventiv einzusetzen.
Beeren sortieren
Dieses Jahr ist es besonders wichtig, die mit Echtem Mehltau befallenen Trauben rigoros auszusortieren. Schon geringe Mengen können im späteren Wein einen muffigen, nach frischen Champignons riechenden Fehlton erzeugen, der nicht mit önologischen Methoden entfernt werden kann.
Bei verstärktem Auftreten empfiehlt es sich, zusätzlich die trockengeschädigten und eingetrockneten Beeren auszulesen. Der allgemein gute Zustand lässt jedoch positiv in Richtung Ernte und eines erfolgreichen Saisonabschlusses 2023 blicken.