In den Personalrestaurants, Spitälern und Altersheimen der Stadt Zürich soll neu immer ein veganes Menü als Standard auf dem Menüplan stehen. Fleischmenüs soll es zwar auch noch geben - aber nicht mehr als erste Option, teilt das Regionaljournal ZH/SH von Radio SRF1 mit.
Die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament hat am Mittwochabend beschlossen, dass auf dem Menüplan der 450 städtisch verwalteten Küchen ein veganes Menu an oberster Stelle zu platzieren ist. Die bürgerlichen und Mitteparteien sprachen von einer Bevormundung, konnten sich jedoch gegen die rot-grüne Mehrheit nicht durchsetzen.
Umweltfreundlichere Menüs
Das Züricher Stimmvolk hatte schon 2017 «Ja» gesagt zu einer Ernährungsstrategie, welche die Umwelt und das Klima schonen solle. Neu soll ein veganes Menu die erste Option auf der stätischen Speisekarte sein. Julia Hofstetter von den Grünen nannte den Grund: «Die Herstellung von tierischen Lebensmittelprodukten benötigt enorm viel Fläche und verursacht einen höheren CO2-Ausstoss».
Dass pflanzenbasierte Menus viel umweltfreundlicher seien, zeigte auch eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft (ZHAW).
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«Ich lasse mir meinen Sonntagsbraten nicht verbieten»
Die Mitte, FDP und SVP haben sich gegen diese Vorgabe aufgelehnt. Walter Anken von der SVP sagte dazu dem Regionaljournal: «Wir wehren uns vehement gegen diese Vorschrift, dass uns bestimmte Essgewohnheiten aufgedrängt werden. Fazit: Hände weg von meinem Sonntagsbraten! Den lasse ich mir nicht nehmen». Patrick Tschirren von der SP versicherte, dass es nicht darum ginge den Fleischkonsum zu verbieten. Vegane Menus sollen einfach besser sichtbar gemacht werden, damit sie eher ausgewählt werden. «Wenn Menu 1 ein pflanzenbasiertes Menu ist, wird es viel öfter gewählt», erklärt Tschirren.
Ältere Menschen brauchen Eiweiss
Auch die GLP und die AL haben dieses Vorhaben unterstütz, gaben jedoch zu bedenken, dass gerade ältere Menschen dadurch allenfalls zu wenig Eiweiss zu sich nehmen würden. Die GLP forderte deshalb in den Altersheimen grössere Aufklärung zu den veganen Alternativen..
Der Vorstoss wurde mit 73 zu 40 Stimmen angenommen. Wie genau der Vorstoss umgesetzt wird ist noch offen. Der Stadtrat hat jetzt zwei Jahre Zeit, um eine Vorschlag auszuarbeiten, schliesst das Regionaljournal die Berichterstattung.
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