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Bei Hitze drehen Kühe im roten Bereich

Milchkühe ertragen die Sommerhitze schlecht. Sie fressen weniger, die Milchleistung sinkt, und das Risiko von Stoffwechselstörungen steigt. Dazu kommt, dass Mischrationen im Sommer rasch schlecht werden.

Susanne Meier |

 

 

Milchkühe ertragen die Sommerhitze schlecht. Sie fressen weniger, die Milchleistung sinkt, und das Risiko von Stoffwechselstörungen steigt. Dazu kommt, dass Mischrationen im Sommer rasch schlecht werden.

Nach dem  kühlen Mai steht der Sommer vor der Tür. Die Kühe haben wenig Freude daran, denn bei Temperaturen über 24°C leiden sie an Hitzestress. Das insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung, Windstille, hoher Milchleistung, ungenügender Wasserversorgung oder fortgeschrittener Trächtigkeit. Zudem sind schwarze Kühe anfälliger, da Schwarz mehr Wärme absorbiert.

Der Verzehr sinkt

Je nach Temperatur sinkt die Futteraufnahme nach verschiedenen Untersuchungen um 10 bis über 20 Prozent. Dadurch leisten die Kühe weniger. Da die Verdauung rohfaserreicher Futterkomponenten zu einer besonders starken Wärmeproduktion führt, wird speziell das Grundfutter bei Hitze   gemieden. Wenn es über längere Zeit heiss bleibt, sinkt der Fettgehalt der Milch, weil die Kuh einerseits weniger frisst, andererseits aber auch weniger wiederkäut.

Das beeinträchtigt die Pansenmikroben, die die für die Milchfettbildung nötige Essigsäure bilden sollten. Wegen der allgemein schlechteren Energieversorgung sinkt aber auch der Milcheiweissgehalt. Weitere Folgeerscheinungen bei Hitzestress sind erhöhte Milchzellgehalte sowie eine deutlich reduzierte Fruchtbarkeit.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich Hitze negativ auf die Mobilisation von Körperfett auswirkt. Dabei handelt es sich um einen Schutzmechanismus der Kuh, denn bei der Nutzung von Körperfett zur Energiegewinnung entstehen etwa 13 Prozent mehr Wärme als bei der Nutzung von Blutglukose. Das macht die Tiere anfälliger auf Stoffwechselstörungen wie Ketose. Da sie weniger wiederkäuen, steigt auch das Risiko für Pansenacidose.

Zum Fressen anregen

Der Minderverzehr an Grundfutter darf keinesfalls mit übermässig viel Kraftfutter aufgewogen werden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, den TS-Verzehr anzukurbeln. Gute Silagen, Kartoffeln oder Maiskolbenschrot werden gern gefressen. Pansenstabile Energie, Eiweisse und Fette entlasten die Kuh, weil sie den Pansen passieren und erst im Darm abgebaut werden. Dort erzeugen sie bis zu 40 Prozent weniger Wärme. Versuche belegen, dass Lebendhefen sich auf die Pansenmikroorganismen-Population und die Futtereffizienz positiv auswirken.

Wichtig ist, dass das Futter stets frisch ist. Vor allem Mischrationen werden schnell warm. Die Ration sollte möglichst zwei Mal täglich frisch vorgelegt werden. Vor allem bei stabilen Silagen kann man das Futter dann zusätzlich noch stärker anfeuchten, was den Verzehr und die zusätzliche Wasseraufnahme steigert. Verzichten sollte man, wie bereits erwähnt, auf allzu viel Stroh oder Ökoheu. Es ist möglich, mit einem minimalen Anteil dieser Komponenten genügend Struktur in die Ration zu bringen, wenn man den Mischwagen nicht zu lang laufen lässt. Hilfreich kann auch der Einsatz von Propionsäure zur Konservierung sein. Futterreste sollten vollständig vom Futtertisch entfernt werden. 

Genug Wasser

Gerade an warmen Tagen ist eine optimale Wasserversorgung zentral, da Wasser auch einen kühlenden Effekt hat. Der Wasserbedarf steigt mit höheren Temperaturen an, wobei Hochleistungstiere durchaus 150l und mehr pro Tag saufen können. Optimal sind offene Wasserflächen, damit die Kuh in kurzer Zeit viel saufen kann.

Bei Trogtränken sollte mindestens 50l/Minute durchfliessen, es müssen auch mindestens zwei Tränken in jeder Kuhgruppe verfügbar sein. Diese sollten nicht in Sackgassen aufgestellt werden, so dass auch rangniedere Tiere jederzeit Wasser aufnehmen können.

 

Bauliche Massnahmen

In Milchviehställen sollte das Luftvolumen jede Minute einmal vollständig ausgetauscht werden. Wo das nicht mit baulichen Massnahmen erreicht werden kann, hilft ein Lüfter. Er muss nicht fest installiert sein, es gibt mobile Grossraumventilatoren. Ergänzend bringen Vernebelungsanlagen gute Resultate. Besonders im Warteraum sind sie einfach einzurichten und werden von den Kühen geschätzt. Ebenso wichtig wie frische Luft ist genügend Schatten. Im Schatten sinkt die gefühlte Temperatur um rund 5°C.  sum

 

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