Von der Landwirtschaft allein kann heute praktisch keine Bergbauernfamilie mehr leben. Es braucht verschiedene Einnahmequellen. Die Schweizer Berghilfe stellt ihre nationale Sammelkampagne vom 1. bis 15. Februar daher unter das Motto «Herausforderung Diversifikation: Vielfalt sichert Zukunft in den Bergen».
Zusätzliche Standbeine erfordern jedoch nicht nur Mut zu neuen Ideen und persönliches Engagement, sondern meist auch beträchtliche Investitionen. Doch die Beschaffung der nötigen finanziellen Mittel ist häufig schwierig. Verlässliche Unterstützung bietet die Schweizer Berghilfe, die ihre neue Sammelkampagne am Mittwoch in Zürich vorstellte.
Neue Käserei
Mit Hilfe der Stiftung konnte beispielsweise der Tessiner Bergbauernbetrieb «Munt la Reita» eine neue Zufahrtsstrasse bauen. In 25 Jahren wurde hier aus verwahrlosten Alpweiden ein Biohof mit Hofkäserei. Weitere Einnahmequellen sind Übernachtungsmöglichkeiten im Massenlager, in einem Blockhaus oder einem ausgebauten Bauwagen. Dank Diversifikation können hier zwei Generationen ihr Einkommen erwirtschaften, wie die Schweizer Berghilfe mitteilte.
Im Walliser Lötschental hat die Schweizer Berghilfe sechs junge Frauen beim Aufbau einer Spielgruppe unterstützt und die «Groupement forestier des Agittes», ein Zusammenschluss der Forstbetriebe von sieben Gemeinden im Kanton Waadt, konnte mit Hilfe der Stiftung eine neue Sägemaschine anschaffen.
Unterstützung für 631 Projekte im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr unterstützte die Berghilfe insgesamt 631 Projekte aus den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, Wald und Holz, Bildung, Energie, Gesundheit sowie Nothilfe mit rund 27,7 Millionen Franken, wie es in der Mitteilung heisst.
Am meisten Unterstützung floss wiederum in den Kanton Bern. Hier erhielten 193 Projekte Geld von der Berghilfe, insgesamt mehr als 7,7 Millionen Franken. Weitere Millionenbeträge gingen in die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Freiburg, Glarus, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Uri und Wallis.
Ermöglicht haben diese Unterstützung die vielen Spenderinnen und Spender, die sich mit den Menschen in den Bergen solidarisch gezeigt haben. So gingen im vergangenen Jahr über 24 Millionen Franken aus Spenden und Nachlässen bei der Schweizer Berghilfe ein.