Der Kanton investiert in die Bewältigung eines besonders dunklen Kapitels der neueren Schweizer Geschichte: Er lässt dem Fonds für Verdingkinder 620000 Franken zukommen.
Das Geld entstamme dem Lotteriefonds, gab der Kanton gestern in einer Mitteilung bekannt. Ab Sommer 2014 sollen die Gelder dem Soforthilfefonds gesprochen werden. Zugutekommen sollen sie ehemaligen Verdingkindern und anderen Menschen, die zwischen 1942 und 1981 Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen wurden.
Etliche von ihnen befinden sich heute in einer Notlage – ihnen soll jetzt schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen. Im 20. Jahrhundert wurden in der Schweiz zahlreiche Kinder aus armen Familien an Bauernbetriebe verdingt – unverheiratet, waren sie jahrelang Opfer der Behördenwillkür.