An der Spitze des Berner Bauernverbandes (BEBV) kommt es zu einem Wechsel. Hans Jörg Rüegsegger hat seinen Rücktritt als Präsident auf die Mitgliederversammlung 2023, nach 11-jähriger Amtszeit, bekannt gegeben.
Rüegsegger wurde im April 2012 von den Delegierten der Landwirtschaftlichen Organisation Bern und angrenzende Gebiete (Lobag), der Vorgängerorganisation des Berner Bauernverbandes, zum Präsidenten gewählt.
Reif für neue Kräfte
Im kommenden Jahr tritt nun der Riggisberger ab. «Der Entschluss, den Verband in einem geeigneten Zeitpunkt in neue Hände zu geben, sei seit längerem gereift», lässt sich Rüegsegger am Mittwoch in einer Mitteilung zitieren. Vor drei Jahren sei der Prozess der Weiterentwicklung des Verbandes auf Stufe Vorstand, Geschäftsstelle und Berner Bauernfamilien gestartet und bis heute erfolgreich umgesetzt worden.
«Der Verband ist auf gutem Kurs und die Zeit ist reif mit neuen, motivierten Kräften die Perspektiven für die Bernern Bauern Familien weiter voranzutreiben», so der 52-jährige SVP-Grossrat weiter. Der Verband bleibe gefordert. Rüegsegger denkt an die Massentierhaltungsinitiativen sowie an die Themen Raumplanung, Gewässerraum, Bildungsreform, Klima und Umwelt. Sie seien wichtige Bestandteile der Verbandsarbeit.
Im ersten Wahlgang gewählt
«Zielführende Massnahmen und Projekte, wie zum Beispiel das Berner Pflanzenschutzprojekt, sind in Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern bereits in der Umsetzung und sollen mit vereinten Kräften erfolgreich weitergeführt werden», sagt Rüegsegger.
Rüegsegger erreichte im April 2012 im ersten Wahlgang mit 279 Stimmen als Nichtmitglied das absolute Mehr. Gegenkandidaten waren Daniel Lehmann mit 203 und Hansjakob Häberli mit 63 Stimmen. Insgesamt gingen 545 Stimmen ein. Hans Jörg Rüegsegger wurde damit Nachfolger von Walter Balmer aus Mühleberg.
«Es ist eine grosse Ehre, aber auch eine sehr grosse Herausforderung», sagte Rüegsegger in seiner Rede nach der Wahl. Es seien aber alle gefordert – nicht nur der Präsident.
Eine Findungskommission wird sich nun auf die Suche nach potentiellen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern für Rüegsegger machen.
Milch- und Ackerbaubetrieb
Im Mai 2016 wurde der Berner an der Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (Sals) zum neuen Präsidenten gewählt. Die Organisation unterstützt die Kampagne zur Initiative für Ernährungssicherheit. Er präsidierte die Sals bis 2021.
Rüegsegger führt einen 30 Hektaren grossen Milch- und Ackerbaubetrieb in Riggisberg in der voralpinen Hügelzone. Nach Angaben auf seiner Website produziert der Landwirt und Agrotechniker silofreie Milch in einem Vollweidesystem. Er hat eine eigene Aufzucht und Kälbermast. Der IP-Suisse-Produzente verfügt über 25 Kühe und 20 Stück Jungvieh. Auf den Ackerflächen produziert er Weizen, Dinkel-Korn, Eiweisserbsen sowie Mais und hat Kunstwiesen angelegt.