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Berner Pflanzenschutzprojekt: Gewässerbelastung sinkt deutlich 

Mit praxistauglichen Massnahmen lassen sich die Umweltrisiken durch Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft reduzieren. Das ist das Resultat aus dem Berner Pflanzenschutzprojekt.

pd/blu |

Das Berner Pflanzenschutzprojekt hatte unter anderem zum Ziel, die Umweltrisiken durch

Pflanzenschutzmittel in Oberflächengewässern zu reduzieren, ohne die Erträge dabei negativ zu

beeinflussen. Zwischen 2017 und 2022 wurden dafür verschiedene Massnahmen umgesetzt.

Mit einem Paket von zehn Massnahmen sollte die Belastung der Gewässer mit Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Zudem sollten Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln weiter erforscht und gefördert werden, wie zum Beispiel das Ausbringen von Nützlingen. Im letzten Projektjahr beteiligten sich über 3500 Landwirtschaftsbetriebe. Dies entspricht rund 64 Prozent sämtlicher Acker-, Gemüse-, Obst- und Rebbau-Betriebe des Kantons.

Wirkungsvolle Waschplätze

Am Mittwoch haben der Kanton Bern und der Berner Bauernverband (BEBV) den Schlussbericht präsentiert. Das Resultat hat die Erwartungen übertroffen. In der Projektperiode sank die Belastung durch Pflanzenschutzmittel deutlich. «Besonders wirkungsvoll sind Sanierungen von Waschplätzen, damit Spritz-oder Sprühgeräte sicherer und gewässerschutzkonform befüllt und gewaschen werden können», heisst es in der Mitteilung von Mittwoch. Dank dieser Massnahme reduzierte sich der Anteil an Pflanzenschutzmitteln in den untersuchten Kläranlagen um 65 bis 79 Prozent. Das Projektziel einer Reduktion von 30 Prozent wurde deutlich übertroffen. Total wurden während der Projektphase 474 Spritzenfüll- und Waschplatz realisiert.

Mit 59 % Zielerreichung bei den Querstreifen am Feldrand bzw. 65 % bei der Begrünung der Fahrspuren wurde die geplante Umsetzung der Massnahmen nicht erreicht. Die Anzahl Betriebe, die sich an diesen Massnahmen beteiligten sowie die Anzahl Laufmeter nahmen während der Projektdauer laufend zu. «Ein Hauptgrund dürfte die konkrete Umsetzung der Massnahmen auf dem Feld sein. Einen Querstreifen oder eine begrünte Fahrspur anzulegen ist mit bestimmten technischen und planerischen Schwierigkeiten und Risiken verbunden», heisst es im Bericht zum Projekt.

Tiefere Gewässerbelastungen

Die Gewässerbelastungen in den zwei untersuchten Einzugsgebieten sanken um rund 40 respektive um 80 Prozent. Das Projektziel einer 20-Prozent-Reduktion der Anzahl Überschreitungen der gesetzlichen Anforderungen in diesen Gebieten wurde ebenfalls deutlich erreicht. Es gibt jedoch eine Einschränkung: «Werden jedoch alle Wirkstoffe einheitlich anhand von sogenannten stoffspezifischen chronischen Qualitätskriterien (CQK) beurteilt, zeigt sich, dass die Anzahl Überschreitungen immer noch ziemlich hoch ist und die Gewässerorganismen nach wie vor einem Risiko ausgesetzt sind», halten Kanton und BEBV fest. Es sei aber auch erkennbar, dass die Phasen mit starken Überschreitungen in beiden Bächen seltener geworden sind und somit die Höhe der Belastungen insgesamt abgenommen hat.

Fast gleichbleibende Erträge

Eines der Ziele war, dass die Reduktion der Pflanzenschutzmittel nicht negativ beeinflusst. Dieses Ziel wurde fast erreicht. «Trotz einer Reduktion von Herbiziden und Fungiziden wurde die Erträge nicht wesentlich beeinträchtigt. Dies ist als Erfolg zu werten», heisst es in der Mitteilung. 

Die Projektziele bei der Ausweitung der Ackerfläche ohne Herbizid-Einsatz (7,4 Prozent statt 10 Prozent) und Reduktion des Einsatzes von Fungizid (4072 ha statt 7645 ha) wurden nicht erreicht. «Mengenmässig wurden jedoch geschätzte 1770 kg Fungizid- und 22 kg Insektizid-Wirkstoffe jährlich eingespart, was einer 32- bzw. 20-prozentigen Reduktion des Fungizid- resp. Insektizid-Einsatzes im Ackerbau entspricht», heisst es weiter.

ie im Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen nun dazu beitragen, unerwünschte Nebenwirkungen von Stoffen weiter reduzieren zu können.

-> Den ausführlichen Schlussbericht gibt es hier

Kosten

Die Projektkosten von 61 Millionen Franken tragen der Bund (80 Prozent oder 49 Mio.), der Kanton Bern (17 Prozent) und die Landwirte mit Eigenleistungen (3 Prozent).

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