Grosser Erfolg für Bernhard Hänni aus Noflen bei Thun. Der Berner holte sich in der Kategorie Biolandwirt beim Ceresaward den Titel. Die Auszeichnung wird in 10 verschiedenen Kategorien an Landwirtinnen und Landwirte im deutschsprachigen Raum vergeben. Landwirt des Jahres wurde ein deutscher Biolandwirt.
Agrarheute aus dem DLV-Verlag zeichnet zum 8. Mal den «Landwirt des Jahres» aus. Der CeresAward ist mit 10’000 Euro (11’000 Franken).
Deutschsprachiger Raum
Es können sich alle landwirtschaftlichen Betriebe im deutschsprachigen Raum bewerben, die sich mit Kreativität, Engagement und fachlicher Expertise in einem herausfordernden Umfeld nachhaltig behauptet haben, schreibt Agrarheute. Rund 200 Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland (Schweiz, Österreich, Italien) haben sich in diesem Jahr dafür in den 10 Kategorien Ackerbauer, Energielandwirt, Biolandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter, Manager, Unternehmerin und Geschäftsidee beworben.
Unternehmertugenden
Die Juroren machen sich vor Ort ein Bild von den nominierten 30 Betrieben. Die Jury besteht aus je einem agrarheute-Fachredakteur, einem Repräsentanten eines Fachverbandes sowie einem Vertreter des jeweiligen Kategoriesponsors.
«Entscheidend für die Teilnahme waren nicht Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall, sondern beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein», schreibt der Veranstalter.
Pfluglos
Einer davon ist der Bernhard Hänni. Der Berner schaffte es in seiner Kategorie Biolandwirt in die Shortlist der drei besten Betriebe. Der gelernte Landwirt baut auf 7,5 Hektaren rund 140 Sorten Bio-Gemüse an. Die Familie Hänni kultiviert sämtliche Ackerflächen ihres Biobetriebs pfluglos. Die Fahrspuren werden dauerhaft begrünt und so klar von der Anbaufläche getrennt.
Die Fahrspuren bleiben unbearbeitet und tragfähiger. «Dadurch, dass wir mit unseren Maschinen auf einer dichten Grasnarbe fahren, können wir den Ackerboden sehr flachgründig und mit weniger Verdichtung bearbeiten», sagte Hänni 2015 zu «Schweizer Bauer». Das System erfordert spezifische Maschinen, die es so nicht gegeben habe. «Wir haben unseren relativ neuen Maschinenpark auf einen Schlag verkauft und den ganzen Betrieb von einem Tag auf den anderen auf das neue System umgestellt», fuhr er fort.
Stadtladen und Gemüse-Abo
Der eigene Verkaufsstandort, der «Bio-Stadthofladen» in Thun BE garantiert der Familie Hänni, dass sie 100 Prozent des angebauten Gemüses selber vermarkten und damit die maximale Wertschöpfung aus ihren Produkten generieren kann. Hänni nutzt in der Direktvermarktung von Gemüse neben seinem Stadthofladen den Lieferservice der Post. Die Kunden können auf der Internetseite ein «GenussAbo» bestellen, das wöchentlich geliefert wird.
Hänni hat die Juroren der Kategorie Biolandwirt überzeugt, da er aus allen drei Finalisten durch seine Kreativität und seine Innovationsfreude hervorsticht. «Sein Ziel ist eine 100-prozentig nachhaltige, vegetarische und regenerative Landwirtschaft, die beste Produkte hervorbringt und wirtschaftlich erfolgreich ist. An diesem Ziel ist er sehr nahe dran», begründen die Juroren, Julia Schürer von Agrarheute und Sepp Eisl, CeresAward-Biolandwirt des Jahres 2018, ihre Entscheidung.
Ceresaward
Geohobel
«Du hast viele kleine Puzzleteile, die erst nicht zusammenpassen, dann machst du dich dran und auf einmal hast du ein funktionierendes System mit 140 Gemüsesorten ohne Pflanzenschutz oder externen Dünger und mit einem gesunden Boden», beschreibt Hänni sein System gegenüber der Jury. Im Mittelpunkt steht bei ihm seine wichtigste Ressource: der Boden.
Für die Bodenbearbeitung setzt er einen Geohobel an. Bernhard Hännis Gemüsespezialitäten kann man im eigenen Bio-Stadthofladen in Thun oder als Abotasche kaufen. Bernhard Hänni setzte sich im Finale in der Kategorie Biolandwirt gegen Friedrich Bohm aus dem Bundesland Niedersachsen und Marina Grölz aus Hessen durch. -> Hier gehts zur Website von der Familie Hänni
Ceresaward
Biobauer «Landwirt des Jahres»
Aus den 10 Kategoriensiegern wurde der Landwirt des Jahres gewählt. Dieser Titel ging an Christoph Leiders aus Willich-Anrath in Nordrhein-Westfalen. Der Landwirt stellte seinen, für deutsche Verhältnisse, kleinen Betrieb im Jahre 1997 von Milchviehhaltung und Schweinemast auf Bio um. «2021 ist der Stautenhof ein prosperierender Biohof mit Schweine-, Rinder- und Hühnerhaltung, Ackerbau, Metzgerei, Bäckerei, Hofladen und Gastronomie. 60 hoch motivierte Mitarbeiter sorgen gemeinsam mit der Familie für nachhaltigen Erfolg», heisst es in der Würdigung.
Kategoriensieger
Gewinner der Kategorie Ackerbauer: Jochen Buss aus Odenbach
Gewinner in der Kategorie Biolandwirt: Bernhard Hänni aus Noflen (Schweiz)
Gewinner der Kategorie Energielandwirt: Thomas Karleaus aus Kupferzell
Gewinner der Kategorie Geflügelhalter: Frank Vogler aus Neuwirtshaus
Gewinner der Kategorie Geschäftsidee: Markus Zott aus Ustersbach
Gewinner der Kategorie Junglandwirt: Johannes Müller aus Gleichen-Etzenborn
Gewinner der Kategorie Manager: Christoph Leiders aus Willich-Anrath
Gewinner der Kategorie Rinderhalter: Paul Costello aus Kloster Lehnin/Rietz
Gewinner in der Kategorie Schweinehalter: Tim Friedrichs aus Hilgermissen
Gewinnerin der Kategorie Unternehmerin: Maren Jänsch aus Eldagsen
E-mail [email protected]
Danke
Daher sind die Grünen meist fanatischer als ein überzeugter Monotheist.
Neben Bernhard Hänni schätze ich auch Urs Hans und Boris Palmer.
Ja, wirklich toll was der Hänni macht. Er geht seinen Weg. Egal was SBV und Bio Suisse empfehlen. Auch gerade bei der von ihnen erwähnten Abstimmung. Einer der macht und nicht nur kassieren will.
Gratuliere zum Preis!
Obwohl er sich bei den Agrarinitiativen vom 13. Juni 2021 auf die falsche Seite geschlagen hat.
Nobody's perfect (niemand ist vollkommen)!