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Beschwerde gegen Proviande

Die Schweizer Tierrechtsorganisation Tier im Fokus reicht Beschwerde bei der Lauterkeitskommission ein. Streitgegenstand ist eine Werbung von Proviande , der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft. Sie wirbt für besonders freundliche Hühnerhaltung.

 

 

Die Schweizer Tierrechtsorganisation Tier im Fokus reicht Beschwerde bei der Lauterkeitskommission ein. Streitgegenstand ist eine Werbung von Proviande , der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft. Sie wirbt für besonders freundliche Hühnerhaltung.

«Logenplätze für unser Schweizer Geflügel» titelt eine Reklame von Proviande. Darunter stehen drei Masthühner in einem kleinen Stall aus Holz. Die Hühner könnten stets an die frische Luft und sich gemäss ihren natürlichen Bedürfnissen nachts zur Ruhe legen, heisst es in der Werbung. Dazu würden die meisten Schweizer Masthühner in besonders tierfreundlichen Ställen, BTS, gehalten, einem staatlichen Tierschutz-Label.

Gemäss einer Medienmittelung legt Tier im Fokus (TIF) nun Beschwerde bei der Lauterkeitskommission ein. Hauptkritik der Tierrechtsorganisation sei der irreführende Gesamteindruck. Proviande würde suggerieren, dass Schweizer Hühner in Kleingruppen im gemütlichen Holzstall leben, kritisiert TIF-Präsident Tobias Sennhauser. Aktuelle Recherchen aus Schweizer Hühnermast-Anlagen würden laut TIF jedoch das Gegenteil zeigen. Nämlich dass die meisten BTS-Hühner in Massentierhaltung mit Mortalitätsraten von bis zu vier Prozent leben. Sennhauser ist überzeugt, Proviande verschleiere mit dieser Werbung die Massentierhaltung, heisst es in der Mitteilung weiter. 

Weit weg von Tierwohl

Die Vorwürfe gegen Proviande gehen weiter. Mit der Aussage, dass die Hühner tagsüber stets Zugang zu einem Wintergarten hätten, trickse die Branchenorganisation. Der im BTS vorgeschriebene Aussenklimabereich sei erst ab dem 21. Lebenstag pflichtig. Da Masthühner bereits ab dem 30. Tag geschlachtet werden, würden sie die Mehrheit ihres kurzen Lebens im Stall verbringen, schreibt TIF in einem Kommuniqué.

Die dritte Beanstandung betrifft die erhöhten Sitzgelegenheiten, auf denen die Hühner gemäss ihren natürlichen Bedürfnissen übernachten könnten. In BTS-Hühnerställen seien erhöhte Plastikroste vorgeschrieben. Mit der Natur, in der Hühner auf den Bäumen schlafen würden, hätten diese nichts zu tun. «Die Turborassen sind so schwer, dass sie sich kaum mehr fortbewegen können», erklärt Sennhauser. Für die natürlichen Bedürfnisse der Hühner bleibe in der Massentierhaltung keinen Platz

Staatliche Irreführung

Besonders stossend finde Sennhauser, dass die Werbung von Proviande mit Steuergeldern subventioniert werde, heisst es in der Medienmitteilung. Im Rahmen der Absatzförderung würden Millionen in die Werbetätigkeit der Tierindustrie fliessen.

Erst seit kurzem fordert TIF auch die Streichung der Subventionen für BTS-Masthühner und reichte Ende Januar eine Petition ein. Innert weniger Wochen hätten sich bereits rund 2.000 Unterzeichnende gefunden.


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