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Bessere Mikroorganismen für Salami im Wildfleisch entdeckt

Zur Herstellung von Rohwürsten wie Salami braucht es «gute» Bakterien. Viele der verwendeten Mikroorganismen tragen allerdings unerwünschte Antibiotikaresistenzen. Forschende der ETH Zürich haben nun geeignete Bakterien ohne Resistenzen entdeckt - in Würsten aus Wildfleisch.

sda |

 

Zur Herstellung von Rohwürsten wie Salami braucht es «gute» Bakterien. Viele der verwendeten Mikroorganismen tragen allerdings unerwünschte Antibiotikaresistenzen. Forschende der ETH Zürich haben nun geeignete Bakterien ohne Resistenzen entdeckt - in Würsten aus Wildfleisch.

Bakterien können Resistenzen an andere Bakterien weitergeben -  auch im menschlichen Darm, wie die ETH in ihrer Onlinezeitung «ETH  Life» schreibt. Darum sind resistente Bakterien in Nahrungsmitteln  ein potenzielles Problem für die Medizin: Wenn die Resistenzen in  Krankheitserreger gelangen, verlieren Antibiotika gegen diese ihre  Wirksamkeit.

Also sucht das Team um Leo Meile vom Labor für  Lebensmittelbiotechnologie nach neuen, resistenzfreien  «Starterkulturen» für die Industrie. In abgelegenen Schweizer  Kleinstmetzgereien, die ausschliesslich Fleisch von Wildtieren auf  traditionelle Weise verwursten, wurden sie fündig.

Erstautorin Esther Marty gewann mehrere Stämme erwünschter  Staphylokokken ohne Antibiotikaresistenzen, wie die Forschenden im  Fachblatt «International Journal of Food Microbiology» berichten.  Diese Bakterien werden nicht bewusst beigegeben wie bei der  industriellen Produktion, sondern sie gelangen über das rohe Fleisch  oder die Umgebung auf die Produkte.

Tests ergaben, dass einige der resistenzfreien Stämme  hervorragend für die Salamiherstellung geeignet sind: Sie sorgen für  Aroma, sind gesundheitlich unbedenklich, vermehren sich im Salami  gut und können sich gegen andere Bakterien durchsetzen, schreibt die  ETH.

Neue Salami ohne Resistenzen

Ein Schweizer Fleischverarbeiter, der am Forschungsprojekt  beteiligt war, stellt mit einem besonders gut geeigneten Stamm  bereits Salami her. Die meisten anderen Hersteller produzierten  allerdings noch immer mit den herkömmlichen antibiotikaresistenten  Stämmen, erklärte Meile in der Mitteilung.

Er würde einen Wechsel auf die neuen, unproblematischen Bakterien  begrüssen. «Es ist zwar nicht nicht direkt krankmachend, mit  resistenten Bakterien hergestellte Lebensmittel zu essen», sagte er.  «Doch es ist nicht mehr angesagt, diese Bakterien zu verwenden.»  Zumal es nun alternative Kulturen gebe.

In einem Salami seien Millionen von lebenden Bakterien enthalten,  erklärte Meile. Wenn mit dem Verzehr von Wurst millionenfach  Antibiotika-Resistenzgene in unseren Körper gelangten, steige die  Wahrscheinlichkeit, dass diese in unserem Darm auf Krankheitskeime  übertragen würden.

Resistenzen auch in Wildtieren

Die Forschenden fanden unerwarteterweise auch in Würsten aus  Wildfleisch resistente Keime. Sie waren davon ausgegangen, dass die  resistenten Bakterien aus der Landwirtschaft stammen, wo zur  Behandlung von Tierkrankheiten Antibiotika eingesetzt werden.  Vermutlich lebten Wildtiere aber weniger abgeschieden als  angenommen, schreiben sie.

«Wildtiere können beispielsweise auf Weiden und anderen  Aufenthaltsorten Kontakt zu behandelten Nutztieren und deren  Ausscheidungen haben», sagte Meile. Dabei könnten möglicherweise  resistente Bakterien übertragen werden.

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