Während die ersten Rüben auflaufen, werden in den nächsten Wochen viele Saaten erst in den Boden kommen. Das Risiko von Bodenfrost ist in den nächsten Tagen hoch. Wichtig ist, dass man bei Rübenkeimlingen frühestens zwei Tage nach dem letzten Frost beurteilen kann, ob sie überlebt haben oder nicht.
Waren zum Zeitpunkt der Frosteinwirkung alle Rüben aufgelaufen? Je nach Termin, Saattiefe und Bodenfeuchte kann es sein, dass erst ein Teil der Rüben an der Oberfläche war und ein Teil noch im Boden geschützt. Deshalb ist Geduld in solchen Situationen der beste Ratgeber.
Keine überstürzten Neusaaten nach Bodenfrost. Rüben kann man in den nächsten Wochen ohne grosse Verlustgefahr aussäen. Die Zuckergehalte werden durch Aprilsaaten nicht beeinflusst, auch der Ertrag muss nicht zwingend schwächer ausfallen, wichtiger ist der optimale Bodenzustand bei der Saat.
Saatbeet entscheidend
Die Oberfläche muss vollständig weiss sein, und in Bearbeitungstiefe darf der Boden nicht mehr von Hand knetbar sein. Mehrere Durchfahrten für die Bodenbearbeitung sind kontraproduktiv.
Die Egge soll so flach eingestellt werden, dass die Überfahrt mit einem Mountainbike über ein gut rückverfestigtes Saatbeet problemlos möglich wäre.
Behandlungen vermeiden
In frühen Saaten von Mitte März steht die Unkrautbekämpfung in Klassikrüben an. Herbizide sollten auf den möglichst feuchten Boden respektive auf auflaufende Unkräuter gelangen. Verluste durch Abdrift können nur bei praktisch windstillen Verhältnissen vermieden werden.
Behandlungen vor oder direkt nach Bodenfrösten sind zu vermeiden. In Smart-Sorten wird ungefähr vier Wochen nach der Aussaat der erste Split mit Conviso One fällig, wenn die Melde als Leitunkraut nicht mehr als vier echte Blätter aufweist. Ein Herbizidölzusatz (Mero 1l/ha) ist ratsam.