Irene Kälin will keine Massentierhaltung in der Schweiz. Die Nationalrätin hat einen entsprechenden Vorstoss lanciert.
Da die Bauern heute klar weniger vom Konsumentenfranken erhalten als vor 15 oder 20 Jahren, werden immer mehr Nutztiere in grossen und sehr grossen Herden gehalten. «Kreise der Bevölkerung empfinden das als Trend zur Massentierhaltung», ist Nationalrätin Irene Kälin (GP, AG) überzeugt.
Imageschaden
Sie vermutet, dass Auslauf und Weidegang bei sehr grossen Tierherden nur mehr unterdurchschnittlich gewährt werden. «Der Imageschaden durch den empfundenen Trend zur Massentierhaltung könnte für die Bauern zum Problem werden», befürchtet sie.
In einem Vorstoss, den sie diese Woche eingereicht hat, will Kälin vom Bundesrat wissen, wie viele Investitionshilfen für Neu- und Umbauten von Ökonomiegebäuden 2016 insgesamt und wie viele für BTS-konforme Bauvorhaben gesprochen wurden. Kälin könnte sich vorstellen, Strukturbeiträge an die BTS-Vorschriften zu koppeln oder sie zu differenzieren.
Unfaire Konkurrenz
Weiter will sie wissen, wie hoch die BTS- und Raus-Beteiligung bei Betrieben mit mehr als 100 Kühen, über 2000 Remonten/Mastschweinen oder über 15'000 Legehennen war. «Der Bundesrat soll Massnahmen vorschlagen, damit auch Betriebe mit grossen und sehr grossen Milchviehherden wieder vermehrt weiden», fordert sie, «und er soll aufzeigen, was zu tun ist, damit Importe aus ausländischen Massentierhaltungen die Inlanderzeugung nicht unfair konkurrenzieren.»
Des Problems der Massentierhaltung nehmen sich auch der Schweizer Tierschutz und die Kleinbauernvereinigung an. Sie wollen ihre Forderungen an einer Medienkonferenz am 23. März vorstellen.