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«Beunruhigende Botschaft an Bauern»

Die Befürchtungen der Landwirte haben sich bewahrheitet: Die Europäische Kommission und offizielle Vertreter des Mercosur haben eine neue Vereinbarung über ihr bilaterales Handelsabkommen getroffen.

«Wenn dieses Abkommen von den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament angenommen wird, wird es tiefgreifende Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Familienbetriebe in ganz Europa haben und auch 450 Millionen Konsumenten in der EU betreffen», hielt der Dachverband der EU-Landwirte und –Genossenschaften, Copa-Cocega, fest. Am Montag riefen sie deshalb zu einer Flash-Action in Brüssel auf.

Einkommensverluste

«Seit Jahren sprechen wir uns entschieden gegen dieses überholte und problematische Abkommen aus. Wir erkennen zwar an, dass die EU ihre Handelsbeziehungen im derzeitigen geopolitischen Kontext vertiefen muss, doch darf dies nicht um jeden Preis geschehen», kritisiert der Verband. Der EU-Agrarsektor sei nach wie vor besonders anfällig auf die Zugeständnisse im «unausgewogenen Agrarkapitel» dieses Abkommens.

In sensiblen Sektoren wie Rindfleisch, Geflügel, Zucker, Ethanol und Reis bestehe ein erhöhtes Risiko der Marktsättigung und von Einkommensverlusten aufgrund des Zustroms von Billigprodukten aus den Mercosur-Ländern. «Dieses Abkommen wird die wirtschaftliche Belastung vieler landwirtschaftlicher Betriebe, die bereits mit hohen Betriebsmittelpreisen und schwierigen klimatischen Bedingungen zu kämpfen haben, noch verschärfen», kritisiert Copa-Cocega.

Kein fairere Wettbewerb

Die Gründe dafür seien «überdeutlich»: Die Mercosur-Länder erfüllten nicht die von der EU-Landwirtschaft geforderten Produktionsstandards, sei es in Bezug auf Pflanzenschutzmittel, Tierwohl oder Nachhaltigkeitspraktiken. Ausserdem würden in den Mercosur-Staaten niedrigere Arbeits- und Sicherheitsstandards gelten. Sie könnten so zu niedrigeren Kosten produzieren können, was einen fairen Wettbewerb für die EU-Bauern unmöglich mache. «Dieses Handeln der Europäischen Kommission entbehrt jeglicher Kohärenz. In ihrem vorherigen Mandat hat die Kommission die Auflagen und Vorschriften für unsere Bauern vervielfacht, doch jetzt, zu Beginn ihres zweiten Mandats, räumt sie diesem ungerechten Abkommen Vorrang ein», monierte Copa-Cocega weiter.

Als Reaktion auf die Ankündigung des Abkommens erklärte Copa-Präsident Massimiliano Giansanti: «Noch bevor sie ihre Vision für die Zukunft der Landwirtschaft vorgelegt hat, sendet die Kommission eine sehr beunruhigende Botschaft an Millionen von Landwirtinnen und Landwirten in ganz Europa. Dies ist besonders bedenklich in einer so heiklen Phase der Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Landwirtinnen und Landwirten und europäischen Institutionen.»

Die Mitgliedstaaten und die Abgeordneten des Europäischen Parlaments müssten die Bedingungen dieses Abkommens nun entschieden in Frage stellen und auf eine Lösung hinarbeiten, die einen fairen und ausgewogenen Ansatz zum Schutz des EU-Landwirtschaftsmodells gewährleistet. «Wir werden Aktion durchführen, uns mit Ministern und Europaabgeordneten austauschen und eine Flash-Action in Brüssel vor dem Rat starten», sagte Giansanti weiter.

Kommentare (5)

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  • Fürst Gottlieb | 22.12.2024
    Wir Bauern mūssen ernsthafft scjluss machen mit solchen schwindlern wir brauchen eine soche Maffia nicht wir mūssen zusammen stehen und uns selber sein 🇨🇭🇨🇭🇨🇭
  • Fürst Gottlieb | 22.12.2024
    Wir Bauern mūssen ernsthafft scjluss machen mit solchen schwindlern wir brauchen eine soche Maffia nicht wir mūssen zusammen stehen und uns selber sein 🇨🇭🇨🇭🇨🇭
  • Manfred Müller | 12.12.2024

    ....und munter weiter geht die Spalterei... leider ist eine große Masse an Menschen nicht in der Lage, zu erkennen, dass es dabei nicht einfach "nur" um die Bauern geht. Was momentan in weiten Teilen der Wirtschaft vorwärts getrieben wird, ist eine Zerschlagung der kleinen und mittleren Unternehmen in allen Sparten inkl. allfälliger Arbeitsplätze. Damit wird sowohl die Krisenresistenz, die Wahlfreiheit der Konsumenten als auch eine gesunde und innovationsfördernde Konkurrenz unterbunden. Dass die Landschaft und somit die lokale Ernährungsbasis auf diese Art gefährdet wird, sollte auch Konsumentenorganisationen zu denken geben. Aber das allgemeine Aufwachen wird wohl bald einem erschrocken Augenreiben Platz machen müssen ...

  • Däni | 11.12.2024
    Und die Schweizer bauern leben im Schlaraffenland
    • Ruth Augstburger | 11.12.2024

      An Däni...du hast ja keine Ahnung von der Lage der Schweizet Bauern...immer etwas Nachplappern,gehe mal auf einen Hof und du siehst etwas anderes als Schlaraffenland,die Bauern sind immer an allem Schuld,auch wenn es mal keine mehr gibt sind sie noch Schuld....

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