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Bevölkerung über die Bedingungen in der Landwirtschaft aufklären

In einer mehrteiligen Serie stellen wir Ihnen Junglandwirtinnen und Junglandwirte vor. In Teil 7 präsentieren wir Ihnen einen Waadtländer Familienbetrieb. Elodie Freymond erachtet diese Betriebsform als grossen Pluspunkt für die Schweizer Landwirtschaft. Sie will die Strategie des Vaters fortführen. Zudem möchte sie den Betrieb vergrössern.

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In einer mehrteiligen Serie stellen wir Ihnen Junglandwirtinnen und Junglandwirte vor. In Teil 7 präsentieren wir Ihnen einen Waadtländer Familienbetrieb. Elodie Freymond erachtet diese Betriebsform als grossen Pluspunkt für die Schweizer Landwirtschaft. Sie will die Strategie des Vaters fortführen. Zudem möchte sie den Betrieb vergrössern.

Elodie Freymond konnte sich als Jugendliche nicht vorstellen Landwirtin zu werden: „Ich glaubte, das ist nichts für mich. Vielleicht auch, weil ich dachte, dass eine Frau dies nicht kann“. So hat sie zuerst eine Banklehre absolviert und einige Jahre auf diesem Beruf gearbeitet.

In 5 Jahren den Betrieb übernehmen

Doch da keines ihrer Geschwister den Betrieb übernehmen wollte, hat sie es sich anders überlegt: „Die Landwirtschaft hat mich immer interessiert und ich hätte es schade gefunden, wenn unser Betrieb nicht weitergeführt würde.“ Also hat sie in die Hände gespuckt und die landwirtschaftliche Ausbildung absolviert.

„Dass ich eine Frau bin, war nie ein Problem, weder auf den Lehrbetrieben noch in der Schule“, stellt sie fest. Einzig ihre Mutter hatte zunächst bedenken betreffend ihrer Berufswahl. Doch Elodies Vater ist begeistert, dass sie den Betrieb weiterführen will. Zurzeit arbeitet sie 40 Prozent auswärts und absolviert die Betriebsleiterschule. In zirka 5 Jahren möchte sie den Betrieb übernehmen.

Familienbetriebe als grosser Pluspunkt

Die Weitergabe innerhalb der Familie sieht Elodie Freymond als grosser Pluspunkt der Schweizer Landwirtschaft: „Familienbetriebe haben eine grosse Bedeutung und viele Vorteile gegenüber der industriellen Landwirtschaft. Die Entscheide werden innerhalb der Familie diskutiert und es wird zum Land und zu den Tieren Sorge getragen.“ Bedenklich sei allerdings, dass auch relativ grosse Betriebe sich nicht ohne zusätzliches Einkommen über Wasser halten können.

Auch die vielen Vorschriften und Unsicherheiten würden das Leben als Landwirtin nicht einfach machen. Beispielsweise wurde über eine längere Zeit die pfluglose Bodenbearbeitung gefördert. Nun ist diese Bearbeitungsform aufgrund des Glyphosat-Einsatzes wieder in Ungnade gefallen. Die Anpassung an die Agrarpolitik sei ebenfalls nicht einfach, wenn die Bedingungen so häufig ändern wie in den letzten Jahren.

Trotz Herausforderungen begeistert

Das ganze System sei sehr kompliziert geworden. An vieles müsse gedacht werden und die Gefahr Fehler zu machen sei gross. „Die Landwirte sind längst nicht so selbständig, wie dies der Anschein macht“, stellt sie etwas ernüchtert fest. Trotz allem ist die Waadtländerin nach wie vor begeistert von ihrem Beruf: „Den Kontakt mit den Tieren, draussen sein bei jedem Wetter und am Abend zu wissen, was ich gemacht habe und so richtig müde bin sind die Vorteile an diesem vielseitigen Beruf.“

Die Familie Freymond baut auf fast 30 Hektaren Raps und Extenso-Getreide an. „Diese Anbauweise lohnt sich für uns, da wir aufgrund des Klimas und der Böden ohnehin nicht sehr hohe Erträge haben. Der bessere Preis für das Extenso-Getreide zahlt sich aus“, so die rationelle Begründung. Ein Ziel in Zukunft ist den Betrieb zu vergrössern. Allerdings gestaltet sich der Landerwerb schwierig: Die Nachfrage ist gross, das Angebot beschränkt.

Falsches Bild vermittelt

Doch zurzeit steht für die Junglandwirtin im Zentrum, den Betrieb mit der Strategie ihres Vaters weiterzuführen. „Ich muss vorerst noch viel lernen“, antwortet sie auf die Frage, ob sie etwas ändern möchte. Die Leitung des Betriebs ist eine grosse Herausforderung, sei dies die Planung der Fruchtfolge, die Berechnungen der Futterrationen, um den Programmen der neuen Agrarpolitik gerecht zu werden. Die Zahlungen für die zusätzlichen Vorschriften sind willkommen und sie sieht auch den Sinn des Umweltschutzes.

Dennoch meint die Romande: „Wir hätten viel lieber angemessene Preise für unsere Produkte“. Doch damit die Konsumenten bereit sind, etwas mehr für Schweizer Produkte zu bezahlen, müsse diesen der Landwirtschaft wieder näher gebracht werden, ist sie überzeugt. „Viele haben ein falsches, veraltetes Bild der Landwirtschaft. Daran ist oft auch die Werbung schuld, welche ein „Heidi-Image“ vermittelt.

Es ist wichtig, dass wir die Menschen aufklären über die heutigen Bedingungen in der Landwirtschaft, über die Vorschriften, welche wir einhalten müssen, über das Tierwohl und all die übrigen Rahmenbedingungen. Die Konsumenten sind sich nicht bewusst, wie viel hinter den Schweizer Produkten steht, es ist unsere Aufgabe dies zu erklären“.

 

Betriebsspiegel

Grösse & Produktionsart: 54 ha, IP Suisse
Zone & Produktionsart: Hügelzone
Kulturen: 7 ha Raps, 11 ha Weizen, 8 ha Gerste, 4 ha Triticale, 24 ha Wiesen und Weiden
Tiere: 20 Mutterkühe und Jungtiere
Strategie: Flächenwachstum

 

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