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Bienenforscher warnt: alle Völker in zwei Jahren tot

Bienenforscher Peter Neumann schlägt Alarm: «Alle Honigbienenvölker der Schweiz sind chronisch krank», so der Professor vom Institut für Bienengesundheit der Uni Bern. «Und wenn die Imker nichts dagegen unternehmen, sind alle Völker in ein bis zwei Jahren tot.»

sda/falu |

Die Bienen seien mit der sogenannten Varroamilbe infiziert, sagte Neumann in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit CH Media. «Ebenso gibt es Viren, die mit der Milbe direkt nichts zu tun haben. Insgesamt sind die Völker so geschwächt, dass auch Viren eine Gefahr sind, die ihnen sonst nichts anhaben könnten.»

Varroamilbe nachhaltig bekämpfen

Laut Neumann braucht es drei Dinge zur Besserung: eine Ausweitung und eine bessere Information der Imkerschaft und breiten Öffentlichkeit, einen Ausbau der Methoden zum Schutz aller Bienen, und für die Honigbienen eine intensive Suche nach einer nachhaltigen Strategie für die Varroamilbe. Die Varroamilbe müsse endlich nachhaltig bekämpft werden, plädierte der Bienenforscher. «Dass wir seit 30 Jahren am selben Punkt sind, ist verrückt!»

Ausserdem müsse auf Insektizide und Pestizide verzichtet werden. «Dazu gibt es erschreckende Daten, da hat es mich kürzlich beinahe umgehauen», so der Bienenforscher. «Da wunderte ich mich, dass wir überhaupt noch Insekten haben.»

Zwar will eine Motion erreichen, dass der Bund Wild- und Honigbienen überwacht. «Doch ein Monitoring für Honigbienen gibt es bereits seit 2008 bei uns, und der Vorstoss zielt auch sonst leider an den zentralen Problemen vorbei», so Neumann. So werde die Varroamilbe nicht erwähnt. «Dabei kann man jeden Imker fragen: Wenn in den letzten Jahren eines seiner Völker gestorben ist, war der Grund fast immer: Varroa plus X.»

Nur zählen bringt nichts

Ein reines Zählen der Bienen bringe zudem nichts. «Fünf Hummeln können von fünf Völkern stammen oder nur von einem einzigen. Nur mit Genetik können wir herausfinden, wo akuter Handlungsbedarf besteht», sagte Neumann. In Afrika und Südamerika kämen die Honigbienen ausserdem problemlos mit der Varroamilbe klar. «Und es ist jetzt an der Zeit, dass wir eine Lösung mit der Varroamilbe finden ohne Medikamente. Ich bin überzeugt, dass es diese Lösung gibt.»

Dass es in den Städten durch den Imkereiboom mittlerweile zu viele Honigbienen gäbe, stimme überdies nicht. «Das ist in etwa so, wie wenn man sagen würde: Es gibt zu viele Kühe in der Schweiz, die fressen den Rehen und Kaninchen das Gras weg. Die Honigbienendichte in der Schweiz ist immer noch kleiner als in Afrika, wo die Bienen natürlich wild vorkommen», so Neumann. «An erster Stelle müssen einfach alle Bienen wieder gesünder werden. Damit reduziert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit weiteren Viren infizieren.»

Kommentare (6)

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  • Drohne | 26.09.2023
    Typisch deutscher Hysteriker. Varroa ist nicht neu. Es gäbe wirksame Akarizde gegen Varroamilben, welche Bienen schonen. Leider sind die nicht zugelassen.
  • Beatrice Zimmerli | 24.09.2023
    Es ist eine bemerkenswerte Leistung sich einzugestehen, dass die Bienenforschung im Bezug auf die Varroabehandlung mit den verschiedenen Behandlungskonzepten ein " Treten vor Ort" und der gewünschte Erfolg ausgeblieben ist. Diese späte Einsicht und Erweiterung des Forschungshorizontes lässt mich doch hoffen. Bleiben wir bei der Tatsache, dass Bienenvölker hochentwickelte Lebewesen sind, mit ihren natürlichen Lebensgewohnheiten und ihren Bedürfnissen, ihren feinsten Wahrnehmungen, ihrem ausgeprägten Sozialwesen und Gemeinschaftssinn, ihrer Sensibilität. Sie sind weiter entwickelt als der Mensch - sie bewohnen diesen Planeten auch schon viel länger - alles andere wäre absurd. Horchen wir- horchen wir, was die Bienen uns mitteilen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg Miteinander, nicht Gegeneinander
  • Walter | 23.09.2023
    Wir haben in unserem Garten ca 6 Lfm Lavendel und 3 mittelgroße Töpfe auch mit Lavendel .
    Wir schauen auch beim Pflanzen und sähen das es für die Bienen Ok ist
    Die meisten Hobby Gärtner und Landwirte und Gemüse Bauern verwenden immer noch zu viel HERBIZIDE UND FUNGIEZIEDE
    DAS IST EINE KATASTROPHE FÜR UNSERE KOMMENDEN GENERATIONEN
    WIR HABEN ZU VIELE CHEMIE LOBBYISTEN IN DER BRANCHE
    DIE BÜRGERLICHE POLITIK MACHT AUCH NICHTS
    WIR KÖNNEN DABEI IM HERBST BEI DEN WAHLEN GEGENSTEUERN GEBEN.
    • Franziska | 25.09.2023
      Walter, Sie bringen das Problem betreffend Herbiziden/Fungiziden auf den Punkt. Wir werden bei den nächsten Wahlen wieder dementsprechend abstimnen!
  • Harry Wyder-Fluri | 22.09.2023
    Ich habe sehr viele Hibiskus Pflanzen. Sie machen Jahr größere Blüten. Obschon es eine Bienenpflanze ist, habe ich nur vereinzelt Bienen. Warum? Mehrheitlich suchen große Hummeln die Hibiskus an. Habe selbst ein Insekten Hotel. Nur einzelne Bienen suchten dies auf! Hummel habe ich auch bei schlechter Witterung mit Regenvermischt. Warum?
    mit freundlichen Grüßen Harry Wyder-Fluri
  • Lars | 22.09.2023
    Hier noch Originalartikel
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