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Bierproduzenten gegen Agrarinitiativen

 

Der Schweizer Brauereiverband (SBV) hat an seiner Generalversammlung mit der Brauerei Aare Bier, BierVision Monstein und Kornhausbräu drei neue Mitglieder willkommen geheissen. Der Verband nahm auch Stellung zu den Agrarinitiativen: Er lehnt beide Begehren ab.

 

Die SBV-Mitglieder nahmen die Brauerei Aare Bier in Bargen BE, BierVision Monstein GR und Kornhausbräu aus Rorschach SG einstimmig in ihre Reihen auf und aktualisierte mittels Statutenrevision die Stimmrechtsverhältnisse. Weiter wurden auch Nationalrat Nicolo Paganini als Präsident, Vizepräsidentin Gaby Gerber und der gesamte Vorstand für die Amtsperiode 2021 bis 2024 einstimmig wiedergewählt.

 

Daneben befasste sich Generalversammlung des SBV auch mit den Vorlagen der Volksabstimmung vom 13. Juni 2021. Die Braubranche sei sowohl von den beiden Agrarinitiativen als auch vom revidierten CO2-Gesetz direkt betroffen, heisst es in einer Mitteilung.

 

Lebensmittelsicherheit gefährdet

 

Der Schweizer Brauereiverband erachtet die Reduzierung des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes als ein wichtiges Ziel. Die beiden Initiativen seien aber zu extrem und würden über das Ziel hinausschiessen. «Bundesrat und Parlament nehmen die Anliegen der Initiativen bereits mit diversen Massnahmen auf, ohne aber den Handlungsspielraum für die Land- und Ernährungswirtschaft übermässig einzuschränken», heisst es in der Mitteilung. Gemeint ist das neue Pestizid-Gesetz, das vom Parlament in der Frühlingssession verabschiedet wurde.

 

Bei einer Annahme befürchten die Brauer grossen wirtschaftliche Unsicherheiten. Von einem Ja zur Pestizidinitiative sei neben der Landwirtschaft auch die Lebensmittelverarbeitung stark betroffen. «Der Einsatz von Desinfektions- und Reinigungsmittel würde in Frage gestellt. Das gefährdet die Lebensmittelsicherheit bei der Verarbeitung und Lagerung», warnt der Verband.

 

Zwei Volksinitiativen

 

Die Pestizid-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden oder die solche enthalten.

 

Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.

 

Futtermittel landet in Biogasanlage

 

Zudem dürften nur Lebensmittel verarbeitet werden, die ohne synthetische Pestizide produziert werden. «Wegen des begrenzten Anbau- und Verarbeitungspotentials in der Schweiz werden 99 Prozent des Malzes und rund 90 Prozent des Hopfens für die schweizerische Bierproduktion aus dem Ausland importiert. Eine Annahme würde hiesige Brauereien und deren Lieferanten vor grosse administrative und finanzielle Probleme stellen», heisst es in der Mitteilung. Es sei fraglich, ob die durch die Schweiz nachgefragten Malz- und Hopfen-Mengen in geforderter Qualität vorhanden wären.

 

Auf Ablehnung stösst auch die Trinkwasserinitiative. «Ein Ja würde dazu führen, dass viele wertvolle Futtermittel, welche als Nebenprodukte der Lebensmittelproduktion anfallen, nicht mehr als Tierfutter nachgefragt werden», schreibt der SBV. Als Beispiel nennt er Bierhefe und Biertreber. «Wertvolle Futtermittel würden in Biogasanlagen oder in der Kehrrichtverbrennung landen», schreibt der Brauereiverband.

 

Das neue CO2-Gesetz unterstützt der SBV hingegen: Bierbrauen sei eine energieintensive Tätigkeit. Umso mehr seien Brauereien auch aus Eigeninteresse darauf bedacht, ihre (Brau-)Prozesse so energieeffizient und so nachhaltig wie möglich umzusetzen. Die SBV-Brauereien seien deshalb bereit das CO2-Gesetz als politischen Kompromiss und Schritt in Richtung Netto-Null mitzutragen.

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