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Bio-Milch wird plötzlich billiger – sie freuts

Der Detailhandel passt seine Preise für Biomilch an und korrigiert diese nach unten. Diese Entwicklung freut den Verein Faire Märkte Schweiz. Er hält an seinen Forderungen für die Marge von Bioprodukten fest.

ats/pd |

Im Detailhandel sind maximal 2 Prozent Mehrkosten für Bio- und Labelprodukte gegenüber konventionellen Produkten gerechtfertigt, schreibt der Verein Faire Märkte Schweiz (FMS), und fordert gleichzeitig, dass dies in der Praxis umgesetzt und eingehalten wird.

Alles andere, sprich überrissene Margen führen dazu, dass die Konkurrenzfähigkeit von Bioprodukten gegenüber Standardprodukten beträchtlich reduziert wird.

In der Praxis sah es aber bis vor kurzem noch anders aus, wie die Zweitauflage des Preismonitorings, welches im Auftrag des FMS von der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wurde, aufgezeigt hat.  

Nun folgt die Wende

Gemäss den Berechnungen waren die Bruttomargen der Detailhändler auf Bioprodukten rund doppelt so hoch als bei Standardprodukten. Das hat bei Migros und Coop bisher zu einer hohen Preisschere zwischen Bio- und konventionellen Produkten geführt.

Nun folgt bei den beiden Grossverteilern die Wende: Bei Migros hat der Preis für Biomilch pasteurisiert um 10 Rp auf 1.85 Franken pro Liter und Coop um 5 Rp auf 1.90 (Coop) abgenommen.

«Die Biomilch wird plötzlich billiger», titelte die «Neue Zürcher Zeitung am Sonntag» und auch die «Sonntagszeitung» befasste sich mit der Biomilch und publizierte unter dem Titel «In der Schweiz wird Biomilch knapp» einen Artikel.

«Druck ist dringend nötig»

Die Anpassung der Preise dürfte laut Annahmen einerseits dazu führen, dass der preissensible Absatz von Biomilch in Zukunft zunimmt. Andererseits führt eine Verkaufszunahme bei gleichbleibendem oder sinkendem Angebot zu einer Angebotsknappheit. Davon würden in der Regel die Produzenten durch eine Preiserhöhung profitieren. Laut der «Sonntagszeitung» bestätigen die Biomilch-Abnehmer diese Annahme.

«Die Entwicklungen zeigen: Der Druck, den wir als FMS ausüben, zeigt Wirkung - und ist dringend nötig», sagt FMS-Präsident Stefan Flückiger in einer Mitteilung. Der erste Schritt ist getan, nun soll die Anpassung des Preises und der Margen auch bei weiteren Bioprodukten erfolgen.

Der FMS werde den Druck hochhalten und die Preisentwicklungen genau im Auge behalten. «Insbesondere auch betreff einer fairen Wertschöpfungsverteilung, indem die Bäuerinnen und Bauern ihre Anteile erhöhen können, weil sie die eigentlichen Erbringer der Nachhaltigkeitsleistungen sind», so der FMS.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Urs Wälchli | 03.06.2024
    Bekommen aber die Biomilchproduzenten auch einen Stundenlohn von 35 Franken wie in der übrigen Wirtschaft im durchschnitt üblich??
    • Fridu | 05.06.2024
      auch die Biomilchproduzenten sind Unternehmer. Wenn sie sich wirklich unternehmerisch verhalten, sollte ein Arbeitsverdienst von über 30.- drinliegen. Bei mir ist es jedenfalls so.
      Bin nicht Viehzüchter, sondern Milchproduzent. Der Fokus ist ein anderer: ich habe einen Standort und einen Biomilchmarkt. Und dazwischen versuche ich kostengünstig Milch zu produzieren mit einem Kuhtyp der zum Standort und zu Bio passt.
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