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Bio-Schweine: So hoch sind die Produktionskosten

Bio Suisse hat eine Vollkostenrechnung für die Bio-Schweinemast in Auftrag gegeben. Resultat: Die Kosten liegen nur knapp unter Bio-Richtpreis.

blu/bki |

Der Marktanteil von Bio-Schweinefleisch ist gering. Gemäss Bio Suisse liegt er bei 2,5 Prozent. 2022 wurden knapp 47’000 Biomastschweine über die offiziellen Absatzkanäle vermarktet. Das entspricht ungefähr den gesamtschweizerischen Schweineschlachtungen pro Woche. Im Jahr 2022 hielten 551 Biobetriebe in der Schweiz Mastschweine, wobei die Schweinehaltung auf den meisten Betrieben keine bedeutende Rolle einnahm.

Die Dachorganisation der Schweizer Biobauern hat Agroscope beauftragt, eine Vollkostenrechnung zu erstellen. Die Forschungsanstalt untersuchte zehn Bio-Schweinemastbetriebe, die zusammen jährlich rund 6'500 Mastschweine an den Handel liefern. 

Hohe Kosten für Futter und Tiere

Die durchschnittlichen Produktionskosten liegen aktuell bei mehr als 7.40 Franken pro Kilogramm Schlachtgewicht. Sie sind damit deutlich höher jene in der konventionellen Mast (3.46 CHF/kg SG) und bei Labelbetrieben wie IP-Suisse (3.79 CHF/kg SG). Die Produktionskosten bei den Biobetrieben liegen nur knapp unter dem aktuellen Richtpreis von 7,60 Fr./kg SG.

«Allerdings besteht zwischen dem publizierten Richtpreis und dem effektiv gelösten Preis auf den Biobetrieben (Fr. 7.50) eine Differenz von knapp 30 Rappen», steht im Analysebericht. Der Richtpreis komme also nicht vollständig bei den Produzenten an, und eine mögliche Erklärung für diese Differenz seien zusätzliche Kosten für Handel, Transport, Vermarktung und allfällige Qualitätsabzüge, heisst es weiter. Trotzdem könnten die Biobetriebe ihre Gestehungskosten im Schnitt zu 100 % decken, wobei jedoch vier der zehn Betriebe ein negatives Einkommen aufweisen und defizitär wirtschaften würden.

Gemäss Agroscope sind die deutlich höheren Kosten vor allem auf die höheren Ausgaben für Futter und Tierzukäufe zurückzuführen. Sie machen zusammen 86 Prozent der Produktionskosten aus. Es gibt jedoch grosse Unterschiede zwischen den Betrieben. Grossen Einfluss hat die Betriebsgrösse. Diese beeinflusse die Effizienz und die Skaleneffekte erheblich, so das Fazit der Studie.

Markt gesättigt

«Trotz den deutlich höheren Kosten können die Bio-Betriebe dank einer guten Arbeitsverwertung und einem um 40 bis 80 Franken höheren Deckungsbeitrag pro Platz wirtschaftlich mit ÖLN-Betrieben mithalten», schreibt Bio Suisse. Doch wie bereits erwähnt, ist der Bio-Schweinfleischmarkt sehr klein. «Der Markt ist aktuell gesättigt», so Bio Suisse weiter. Es werden keine Betriebe gesucht, die auf Bio-Schweinemast umsteigen wollen. Viel Optimismus herrscht nicht. Um den Markt zukunftsfähig zu gestalten, sei eine enge Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette zentral.

Bio-Schweinemastbetriebe sind im Schnitt etwas grösser und weisen eine niedrigere Umtriebsfrequenz auf (3 statt 3.3 Umtriebe pro Jahr) als ÖLN-Betriebe, was auf eine längere Mastdauer von zwei bis drei Wochen hindeutet. Dies führt zu einem geringeren Arbeitsaufwand je Mastplatz (MSP) für Bio-Betriebe. Die Abgangsrate und das durchschnittliche Schlachtgewicht sind jedoch bei beiden Haltungsformenähnlich (87-88 kg).

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