Bio Suisse lehnt die Trinkwasser-Initiative ab. Die Nein-Empfehlung für die Abstimmung am 13. Juni wurde an der Delegiertenversammlung beschlossen, nach einer lebhaften Debatte, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. Was halten Sie von diesem Entscheid? Stimmen Sie ab und diskutieren Sie mit
Mit 73 zu 20 Stimmen bei 5 Enthaltungen beschlossen die Delegierten die Nein-Parole zur Initiative, über die am 13. Juni abgestimmt wird. Die Delegierten folgten damit der Nein-Empfehlung des Vorstandes.
Die Probleme seien unbestritten. «Die intensive Landwirtschaft mit ihrem hohen Einsatz an Pestiziden, Kunstdüngern und importierten Futtermitteln ist nicht nachhaltig», schreibt Bio Suisse in einer Mitteilung von Mittwoch.
Probleme auf Buckel der Bauern lösen
Die Initiative könne die Probleme aber nicht lösen, und sie wolle die Probleme auf dem Buckel der Bauern lösen, so der Vorstand. «Das ist aus Sicht der Bio-Bäuerinnen und -Bauern nicht die richtige Lösung. Seit 40 Jahren entwickelt sich der Biolandbau im Gleichschritt mit dem Bio-Konsum, geht auf die Bedürfnisse der Käuferschaft ein und entwickelt sich weiter. Diesen Weg wollen wir beibehalten», sagte Präsident Urs Brändli.
Die Trinkwasser-Initiative habe Unklarheiten im Text, die zu Unsicherheit und Schwierigkeiten bei Bioproduzenten führen könnten. «Wir haben die Initianten vor der Lancierung der Initiative darauf hingewiesen, leider erfolglos», beklagte Brändli. Er fasste die Kritikpunkte wie folgt zusammen:
– Grünlandbetriebe würden in grosser Zahl auf Bio umstellen, das gebe Preisdruck bei Milch und Fleisch
– «Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann» würde viele Bio-Betriebe einschränken
– Fokussierung auf Landwirte als alleinige Problemverursacher
– Es gibt eine Alternative: die Pestizidinitiative, und hier sage Bio Suisse Ja, so werde den Erwartung der Konsumentinnen und Konsumenten Rechnung getragen
Reiner Schilling
Befürchtet wurde auch, dass nach einem Ja viele Bauernbetriebe auf Direktzahlungen verzichteten, was unter dem Strich zu weniger Ökologie führe. Auch hätten die Initianten vergessen, den Import und den Konsum einzubeziehen. Die Mehrheit der Delegierten befürchten, dass bei einer Annahme mehr Lebensmittel importiert würden.
Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.
Bio Suisse hätte eine Gegenvorschlag gewünscht
Bio Suisse hatte in eigenen Worten vergeblich für einen Gegenvorschlag zur Initiative oder zumindest eine «mutige Agrarpolitik» plädiert, die die Umstellung auf den Biolandbau erleichtere. Der Bio-Landbau sei eine gute Lösung zur Bekämpfung von Pestiziden.
Die intensive Landwirtschaft, die viele synthetische Pestizide, habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Biodiversität, die Wasserqualität und das Klima, hält Bio Suisse fest. Einige der Delegierten erachteten die Trinkwasser-Initiative als einen Ausweg aus der «Sackgasse» und haben diese deshalb unterstützt.
Ja zur Pestizid-Initiative
Thomas Herwig aus Sohyières JU machte sich erfolglos für eine Stimmfreigabe stark. Bio Suisse drohe zum Spielball der Politik zu werden. Der Bio-Landbau sei eine Produktionsform und kein Politikum.
Bereit im November beschloss Bio Suisse ein Ja zur Pestizidverbots-Initiative, über die ebenfalls am 13. Juni abgestimmt wird. Diese beziehe auch Konsumentinnen und Konsumenten und die Produktion von Lebensmitteln in ihre Forderungen ein, schreibt Bio Suisse. Das Begehren sei ein «wichtiger Schritt in Richtung Bioland Schweiz».
-> Einen ausführlichen Artikel zum Entscheid von Bio Suisse gibt es hier
Was halten Sie vom Entscheid der Delegierten? Können Sie die Ablehnung nachvollziehen? Oder ist das Nein der Biobauern nicht nachvollziehbar? Abstimmen und mitdiskutieren
Die Pestizidverbots-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmittel hergestellt wurden oder die solche ent
Brauchen täten es die wenigsten.
Das Schweizer Trinkwasser ist schon stark verseucht und es wird jedes Jahr schlimmer. Wir sehen die konventionellen Bauern im Parlament, die die keleinsten Vortschritte torpedieren.
Sich da jetzt zurückzulehnen (auf euere Eigeninteressen) und hardcore Parolen auszugeben wird den Bauern insgesamt weiter schaden.
Es gibt hald auch einzelne, die Bio nur wegen dem Geld machen, doch lieber konventionell bauern würden.
Das ich absolut kein Futter zu kaufen darf, trifft auch die meisten Biobauern.
Meine Frau darf nicht einmal mehr 20 Hühner haben, weil sie sonst Hühnerfutter kaufen müsste.
Such 2 Schweine zur Selbstversorgung geht nicht.
DUMMHEIT PUR!!!