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F: Weshalb die Biobauern sauer sind

Frankreichs Landwirtschaftsministerin Genevard sorgt mit der Verteilung überschüssiger Agrarfördermittel für Aufregung: Statt Biobauern fliessen nur knapp die Hälfte der Gelder in den Biolandbau, was zu heftiger Kritik führt.

Das französische Landwirtschaftsministerium hat eine erste Entscheidung zur Verteilung überschüssiger Agrarfördermittel aus den Vorjahren getroffen.

Geld für Junglandwirte

Wie Ressortchefin Annie Genevard bekannt gab, werden die insgesamt rund 282 Mio. Euro (268 Mio. Franken), von denen 257 Mio. Euro (244 Mio. Franken) ursprünglich für die Umstellungsbeihilfe für Biobauern vorgesehen waren, nicht mal zur Hälfte in den Biolandbau fliessen, sondern beispielsweise Junglandwirten und gekoppelten Beihilfen zugutekommen.

Konkret sollen rund 96 Mio. Euro (91 Mio. Franken) die den Biobauern vorbehaltene Öko-Regelung aufstocken, sodass eine Prämienhöhe von 110 Euro (105 Franken) pro Hektar erreicht wird. Aus der Branche wurden immer wieder 145 Euro (138 Franken)/ha gefordert. Daneben sind 12 Mio. Euro (11,4 Mio. Franken) für ein operationelles Programm für Biomilch vorgesehen.

Proteste und Kritik aus der Biobranche

Ihre Beziehungen zur Biobranche dürfte Genevard mit dieser Entscheidung nachhaltig belastet haben. Der Verband der Biolandwirtschaft (FNAB) verliess die Sitzung des CSO aus Protest. «Die Botschaft ist klar: Der Biolandbau soll aus der GAP gestrichen werden», erklärte Verbandspräsident Loïc Madeline. Er wertete die Entscheidung als «politischen Schachzug».

Die Biokrise solle genutzt werden, um den Sektor «zu vernichten». Für den FNAB steht die Entscheidung im klaren Widerspruch zu dem im Februar verabschiedeten Gesetz zur Zukunft der Landwirtschaft (LOA), das bis 2030 einen Ausbau des Biolandbaus auf einen Flächenanteil von 21 % vorsieht. Laut den jüngsten offiziellen Zahlen war die Biofläche indes 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft und brachte es zuletzt auf einen Anteil von 10,1 %.

Nach Angaben des FNAB sind allerdings noch weitere überschüssige Fördergelder zu verteilen, die Entscheidungen sollen aber erst im Herbst fallen. Hier pocht der Verband darauf, vorwiegend den Biobauern vorbehaltene Fördermassnahmen aufzuwerten.

Gekoppelte Beihilfen angehoben

Bereits vor einigen Wochen hatte Genevard angekündigt, aus den freigewordenen Mitteln die Einkommenstützung für die Junglandwirte 2026 und 2027 auf jährlich 5’300 Euro (5’035 Franken) aufzustocken; insgesamt werden für diesen Aufwuchs 55 Mio. Euro (52 Mio. Franken) aufgewendet. Nun hat die Ministerin entschieden, für die Förderung der ersten Hektare zusätzliche 20 Mio. Euro (19 Mio. Franken) zur Verfügung zu stellen.

Weitere 34 Mio. Euro (32 Mio. Franken) aus den überschüssigen Mitteln sollen Investitionen ankurbeln, mit 33 Mio. Euro (31 Mio. Franken) sollen bestimmte Agrarumwelt- und Klimamassnahmen (MAEC) aufgewertet werden. Auch die gekoppelten Beihilfen werden angehoben, insgesamt 30 Mio. Euro (28,5 Mio. Franken) sollen vorwiegend den Schafhaltern und den Erzeugern von Hartweizen zugutekommen.

FNSEA zufrieden

Zufrieden mit der Umverteilung zeigten sich die Organisation der Junglandwirte (JA) und der französische Bauernverband (FNSEA). Mit der Anhebung der gekoppelten Beihilfen wurde laut dem FNSEA seinen Forderungen nach zusätzlicher Unterstützung der betreffenden Erzeuger entsprochen.

Mit Blick auf weitere überschüssige Mittel spricht sich der Verband dafür aus, diese vorrangig für Investitionsbeihilfen einzusetzen.

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