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Biobauern trotz Nothilfe-Aufstockung unzufrieden

Die französische Regierung wird das Programm zur Unterstützung des Ökolandbaus mit mehr Geld ausstatten. Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte, werden 50 Mio. Euro (48 Mio. Fr.) mehr bereitgestellt als ursprünglich angekündigt. Der Verband der Biolandwirtschaft zeigt sich unzufrieden.

AgE |

In Frankreich können die Biobauern mit einer höheren finanziellen Unterstützung durch den Staat rechnen. Wie das Landwirtschaftsministerium am 29. Februar mitteilte, wird das im Zuge der Bauernproteste versprochene Nothilfeprogramm für den Ökolandbau um 50 Mio. Euro auf insgesamt 90 Mio. Euro (86,4 Mio. Fr.) aufgestockt.

Bis 29’000 Franken pro Betrieb

Voraussetzung für die Beihilfe ist, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) eines Betriebes im Geschäftsjahr 2023/24 im Vergleich zum Durchschnitt der Abschlüsse zwischen Juni 2018 und Mai 2020 um mindestens 20 % zurückgegangen ist. Als alternative Bemessungsgrundlage kann der Umsatz herangezogen werden. Mit den Steuergeldern können laut Ministerium bis zu 50% der Einbussen des EBITDA ausgeglichen werden. Die Beihilfe ist auf 30’000 Euro (28’820 Fr.) pro Betrieb begrenzt, wobei Junglandwirte 10’000 Euro (9’605 Fr.) mehr erhalten können.

Den Unmut in der Biobranche können die zusätzlichen Mittel allerdings kaum dämpfen. Der Umfang der Hilfsgelder wird schon länger als viel zu gering und damit Ausdruck von Geringschätzung verstanden. «Die Ausstattung des Nothilfeprogramms wird den Bedürfnissen des Sektors noch immer nicht gerecht», kritisierte der Präsident des Verbandes der Biolandwirtschaft (FNAB), Philippe Camburet. Nach seinen Angaben kann mit den Mitteln nur etwa die Hälfte der Betriebe in Schwierigkeiten unterstützt werden. Aus Sicht des FNAB ist es somit unabdingbar, das Nothilfeprogramm nochmals aufzustocken.

Nachfrage ankurbeln

Für wenig vielversprechend hält der FNAB auch den neuen mittelfristigen Aktionsplan zum Ausbau der Biobranche. Zu den zentralen Kritikpunkten zählt auch hier die nach Meinung des Verbandes unzureichende finanzielle Ausstattung. Vermisst werden ausserdem Massnahmen zur langfristigen Sicherung der Betriebseinkommen sowie Modelle zur Honorierung von Gemeinwohlleistungen. Positiv vermerkt der FNAB, dass endlich mit den Arbeiten an einem Modell zur Entschädigung nach einer Kontamination durch Pflanzenschutzmittel aus der konventionellen Bewirtschaftung begonnen werden soll.

Im Plan «Ambition Bio 2027» bekennt sich die Regierung zu dem Ziel, den Anteil der nach den Kriterien des Biolandbaus bewirtschafteten Fläche bis 2027 auf 18% auszudehnen. 2022 belief sich der Anteil der Bioflächen noch auf 10,7%. Ausserdem verpflichtet sich der Staat, die Biobranche bei der Bewältigung von «strukturellen und konjunkturellen» Herausforderungen zu begleiten.

Dazu sieht der Plan 26 Ansatzpunkte vor. Unter anderem sollen die Nachfrage nach Bioprodukten und die Strukturierung entlang der Wertschöpfungskette gefördert werden. Erneuert wird zudem das Mandat für die Agentur für die Entwicklung und Förderung des ökologischen Landbaus (Agence Bio). Sie soll die Branchenkommunikation verbessern und ausweiten.

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