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Biodiesel und HVO: Weltproduktion auf Rekordkurs

Die globale Produktion von Biodiesel und hydriertem Pflanzenöl (HVO) wird 2024 laut Internationalem Getreiderat voraussichtlich um 6,7% auf die Rekordmenge von 67,1 Mrd. Liter steigen. Dies hat gegenläufige Wirkungen auf die exportfähigen Mengen von Sojaöl und -schrot.

AgE |

Während sich die Erzeugung der EU weiter auf dem Niveau von gut 16 Mrd. Litern bewegen dürfte, wird für die USA, Indonesien und Brasilien mit Zuwächsen gerechnet. Weltweit insgesamt hält der Aufschwung von Biodiesel und hydriertem Pflanzenöl (HVO) an, dürfte aber nicht so dynamisch wie 2023 ausfallen.

Der Internationale Getreiderat (IGC) geht davon aus, dass die betreffende Herstellungsmenge in diesem Jahr 67,1 Mrd. Liter und damit einen neuen Rekord erreichen wird; das wären 4,2 Mrd. Liter oder 6,7% mehr als 2023. Im vergangenen Kalenderjahr hatte sich der Zuwachs allerdings noch auf 11% belaufen.

Nach Angaben der Londoner Fachleute waren die Zuwächse in den vergangenen zehn Jahren vor allem den USA, Brasilien und Indonesien zuzurechnen, die zusammen fast 60% der Weltproduktion auf sich vereinen. Grösster Erzeuger von Biodiesel und HVO blieb 2023 allerdings mit knappem Vorsprung die EU, deren Erzeugung sich in den vergangenen Jahren fünf Jahren auf dem Niveau von gut 16 Mrd. Litern bewegte und sich damit kaum veränderte.

USA exportieren mehr Sojaschrot

Zweitgrösster Produzent von Biodiesel und HVO sind laut dem IGC-Bericht die USA mit zusammen rund 16 Mrd. Litern im vergangenen Jahr. Das war etwa doppelt so viel wie fünf Jahre zuvor, wobei der überwiegende Teil des Wachstums auf HVO entfiel. Für 2024 rechnet der Getreiderat mit einer Steigerung auf mehr als 17 Mrd. Liter Biodiesel und HVO. Der kräftige Aufwärtstrend in den USA führte zu einem deutlichen Anstieg der industriellen Nachfrage nach Sojaöl, die 2024/25 voraussichtlich den Höchststand von 6,4 Mio. Tonnen erreichen wird, nach 5,9 Mio. Tonnen im Vorjahr.

Parallel dazu ging die Verfügbarkeit von US-Sojaöl für den Export in den vergangenen Jahren zurück, während die Rekordverarbeitung von Sojabohnen zu einem hohen Aufkommen an Sojamehl für die Vermarktung im Ausland führte. Für 2024/25 rechnet das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) mit einer Rekordausfuhr von 15,7 Mio. Tonnen Sojaschrot, nach 14,3 Mio. Tonnen im Vorjahr. Dagegen dürfte sich der US-Inlandsverbrauch von Sojaöl für die menschliche Ernährung laut IGC kaum verändern.

Beimischungsquote in Brasilien steigt

Drittgrösster Erzeuger von Biodiesel und HVO ist nach den IGC-Daten Indonesien mit insgesamt rund 11,8 Mrd. Litern im vorigen Jahr. Für 2024 rechnen die Londoner Marktexperten für das südostasiatische Land mit einem Produktionszuwachs auf etwa 12,9 Mrd. Litern, nennen aber keinen Grund. Auf dem vierten Platz rangiert Brasilien, das 2023 laut Getreiderat rund 7,6 Mrd. Liter Biodiesel und HVO herstellte. Dagegen taxierte der Verband der brasilianischen Pflanzenölindustrie (ABIOVE) die betreffende Menge Ende Dezember auf lediglich 7 Mrd. Liter.

Wie der IGC feststellt, reichten die grossen Sojaernten in Brasilien bislang aus, um die Inlandsnachfrage nach Sojaöl zu decken und gleichzeitig den Weltmarkt weiter zu beliefern - im Gegensatz zu den USA, wo der Export von Sojaöl durch den steigenden Biodieselverbrauch eingeschränkt wurde. Der Getreiderat hebt aber hervor, dass sich die brasilianische Beimischungspflicht für Biodiesel im März dieses Jahres um 2 Prozentpunkte auf 14% (B14) erhöht hat.

Im kommenden Jahr steigt der Beimischungsanteil um einen weiteren Prozentpunkt. In der Folge dürfte der Eigenverbrauch Brasiliens an Sojaöl ebenfalls zulegen, denn rund 70% des Rohstoffbedarfs für die Biodieselerzeugung werden dort mit Sojaöl gedeckt. Entsprechend wird das für den Export verfügbare Sojaölvolumen kleiner ausfallen.

USDA: Weniger Sojaschrot aus Brasilien

Auch in Brasilien haben die Sojaschrotexporte im Zuge der Ausweitung der Biodiesel- und Sojaölherstellung zugenommen, und zwar auf 21,3 Mio. Tonnen in der vergangenen Vermarktungssaison. Jedoch wird das südamerikanische Land 2023/24 nach der aktuellen USDA-Schätzung 2023/24 wohl wieder etwas weniger, nämlich «nur» 21,1 Mio. Tonnen Sojaschrot im Ausland vermarkten.

Und für 2024/25 ist - zumindest nach der ersten Prognose der Washingtoner Beamten - mit einer weiteren Einschränkung der brasilianischen Ausfuhren auf 20,5 Mio. Tonnen Sojaschrot zu rechnen.

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