Für die Untersuchung sammelten Forschende der Eidgenössischen Wasserforschungsanstalt (Eawag) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) 440’000 Dokumente aus den Jahren 1999 bis 2018, wie die Eawag am Dienstag mitteilte. Dazu gehörten Sessionsprotokolle aus National- und Ständerat, Postulate und Interpellationen, Rechtstexte und Bundesgerichtsurteile, Berichte und Expertisen. Die Untersuchung wurde im Rahmen einer gemeinsamen Forschungsinitiative der beiden Institute «Blue-Green Biodiversity» durchgeführt.
Heute wird in Dübendorf über den Abschluss der Forschungsinitiative «Blue-Green Biodiversity» informiert.
Excellent start to special Infotag @EawagResearch and WSL on blue-green biodiversity. pic.twitter.com/kfdVwzzotH
— Janet Hering (@JanetGHering) September 3, 2024
Die Forschenden durchsuchten die Dokumente nach Begriffen wie Artenvielfalt, Moor, Wolf, invasive Art oder Fischtreppe. Sie fanden solche Begriffe mit einem Bezug zu Biodiversität in 1,6 Prozent der Dokumente. In vielen laut den Forschenden für die Biodiversität relevanten Politikbereichen wie zum Beispiel Raumplanung oder Verkehr kam die Artenvielfalt kaum zur Sprache.
Keine grosse Veränderungen
An diesem tiefen Stellenwert habe sich ausserdem trotz der Biodiversitätsstrategie der Schweiz seit 2012 nicht viel verändert, schrieben die Forschenden im Synthesebericht der «Blue-Green Biodiversity» Forschungungsinitiative. Der Anteil von Dokumenten mit Biodiversitätsbezug sei in beiden untersuchten Jahrzehnten tief geblieben.
Hinzu komme, dass die Rolle der Biodiversität im Laufe der verschiedenen Phasen des politischen Prozesses sinke. In den Rechtstexten sei generell weniger von Biodiversität die Rede als noch in der Erarbeitungsphase von politischen Geschäften.