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Biodiversität: «Mehr Fläche bringt nicht mehr Erfolg»

In einer Medienmitteilung hebt der Schweizer Bauernverband (SBV) hervor, dass sich die Schweizer Bauernbetriebe bereits stark und mehr als gefordert für die Biodiversität engagieren. Immer mehr Biodiversitäts-Flächen auszuweisen sei nicht zielführend. Es brauche auf Qualität fokussierte Ansätze.

pd/ome |

Wie alle menschlichen Aktivitäten, habe auch die Landwirtschaft einen Einfluss auf die Biodiversität, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Medienmitteilung. Gleichzeitig sei die Landwirtschaft aber auch auf diese Biodiversität angewiesen.

Daher tragen Bauernfamilien eine grosse Verantwortung. Unterdessen dienen im Schnitt 19 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Förderung der Biodiversität. Um eine bessere Wirkung zur erzielen, brauche es auf Qualität fokussierte Ansätze. Denn mehr Fläche bringe nicht mehr Erfolg, so der SBV.. 

Mittelland besonders betroffen

Landwirtschaft braucht Biodiversität und Biodiversität braucht Landwirtschaft. Diesen Titel trägt das neue  Fokus digital , in dem der Schweizer Bauerverband die aktuellen Fakten zusammengetragen hat, schreibt der SBV in der Mitteilung weiter.

In der Schweiz kam es zu den grössten Verlusten bei der Biodiversität im Zeitraum zwischen 1850 und 2000, heisst es dort. Die Gründe seien vielfältig: Überbauung und damit Versiegelung der Böden, Zerschneidung und Fragmentierung der Lebensräume durch Infrastrukturen und Siedlungen, Klimawandel und die intensive Landnutzung (v.a. Grünlandbewirtschaftung, Pflanzenschutz und Düngung).

Das Mittelland sei stärker vom Biodiversitätsverlust betroffen. Viele Böden seien hier überbaut, die Lebensräume zerschnitten und hier befinde sich die produktivsten Flächen der Landwirtschaft. Mit einer guten Bewirtschaftung lassen sich die negativen Einflüsse der Landwirtschaft verkleinern, so der SBV.

Bauern machen mehr als gefordert

Aktuell gibt es in der Schweiz über 195'000 Hektaren Biodiversitätsförderflächen auf Landwirtschaftsland. Das entspricht rund 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Damit machen die Schweizer Bauernfamilien viel mehr, als sie müssten. Denn für den Erhalt von Direktzahlungen sind pro Betrieb lediglich 7 Prozent Biodiversitätsförderfläche Pflicht.

Auch die im Rahmen der AP 2014-17 festgelegten Ziele sind erreicht. Statt den geforderten 65'000 Hektaren gibt es im Talgebiet 82'000 ha Biodiversitätsförderfläche. 44 Prozent dieser Flächen erfüllen besondere qualitative Anforderungen (gefordert waren 40%). Unterdessen sind 81 Prozent dieser Flächen vernetzt (Ziel war 50%), rechnet der SBV vor.

 

5 Biodiversitäts-Schwerpunkte 

Mehr als die Hälfte der Betriebe erbringen Zusatzleistungen im Bereich Biodiversität, indem sie gemäss IP-Suisse oder Bio Suisse produzieren. Potential besteht im Bereich der Qualität wie z.B. bei der Zusammensetzung der extensiven Wiesen oder strukturreichen Flächen von hoher Vielfalt in Ackerbaugebieten, so der SBV abschliessend. 

Um die biologische Vielfalt auf Landwirtschaftsland weiter zu verbessern, schlägt der SBV fünf Schwerpunkte vor:

  • Anteil an Biodiversitätsförderflächen mit hoher Qualität (QII) im Talgebiet erhöhen
  • Spezifische Massnahmen zur Förderung im Ackerbaugebiet
  • Artenvielfalt auf produktiven Flächen verbessern, z.B. durch spezielle Anbauverfahren wie Getreide in weiten Reihen
  • Risiko beim Pflanzenschutzmitteleinsatz und Nährstoffverluste reduzieren, was mit dem Absenkpfad Pflanzenschutz und Nährstoffe passiert
  • Umweltschonende Produktionssysteme wo immer möglich umsetzen.

Kommentare (1)

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  • Urs Wälchli | 18.01.2024
    Klar und für die Nebenerwerbsbetriebe wird es existenzbedrohend, da Ökoflächen weniger SAK generierrn als Ackerkulturen. Warum werden die 2600 Jahresarbeitsstunden für ein SAK nicht endlich der Jahresarbeitszeit der übrigen Wirtschaft angepasst?
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