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Biodiversität: Wenn Bienen zum Problem werden

pd |

 

Vor wenigen Jahren war noch vom Bienensterben die Rede, heute boomt die Imkerei – in den Schweizer Städten gibt es mittlerweile zu viele Honigbienen. Das ist ein Problem für die Biodiversität. Der Dok-Film wird am am Donnerstagabend auf SRF 1 ausgestrahlt

 

Der Einsatz von Pestiziden und der Rückgang der Blumenwiesen auf dem Land haben die Schweizer Städte zu wichtigen Rückzugsgebieten für seltene Wildbienen und andere Insektenarten gemacht. Hier finden sie in Parks, Gärten und auf Flachdächern eine giftfreie, blütenreiche Umgebung und die nötigen Nistmöglichkeiten, um sich zu vermehren.

 

Aber auch die Imkerei hat in den letzten Jahren die Vorteile der Stadt entdeckt. Die Berufsimkerin Anna Hochreutener und ihr Mann zum Beispiel bewirtschaften in der Stadt Zürich fast hundert Bienenvölker und vermarkten erfolgreich ihren Stadthonig.

 

Laut einer Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) boomt die Imkerei in Schweizer Städten heute derart stark, dass die vielen Honigbienen seltenen Wildbienen und Schmetterlingen die Nahrung streitig machen. Naturschützer, die mit viel Aufwand naturnahe Gärten und Blumenwiesen pflegen, setzen sich deshalb für eine Regulierung der Imkerei ein. Für sie ist die Honigbiene ein Nutztier, das auf Leistung gezüchtet und in viel zu hohen Dichten gehalten wird. «Ähnlich wie eine Kuh», bringt es der Naturwissenschaftler Jonas Landolt vom Zürcher Verein Natur im Siedlungsraum auf den Punkt.

 

Die Zucht auf Leistung und Ertrag hat die Honigbienen auch anfällig für Krankheiten und Parasiten gemacht. Zudem verdrängen die Hochleistungsbienen die Dunkle Biene, eine Unterart der Honigbiene, die ursprünglich auch in der Schweiz wild vorkam. «Die Völker der Dunklen Biene werden nur etwa halb so gross wie die der Zuchtrassen und sie passen sich besser an die klimatischen Bedingungen und das Blütenangebot an», sagt die Imkerin Olivia Romanelli, die sich für den Erhalt der einheimischen Unterart einsetzt. Die Lösung sieht sie in einer naturnahen Imkerei, damit die Dunkle Biene auch wieder wild in Wäldern leben kann.

 

-> Der Film wird am Donnerstagabend um 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt und ist anschliessend in der Mediathek abrufbar.

Kommentare (5)

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  • A. Ammann | 26.06.2023
    Es ist schade, dass viele aus Vorurteilen oder Profitgründen mit fremden Bienenrassen wie Carnica oder sogar mit der «Kunstrasse» Buckfast imkern. Dabei ist die Dunkle Biene ideal an unsern Bedingungen angepasst und steht in Haltung und Leistung den anderen Rassen in nichts nach (auch hier gibt es Zuchtfortschritte!). Das Geschäftsmodell vom Wabe 3 mit der Massenhaltung in der Stadt und Fremdrasse ist ziemlich daneben, dabei hätten die Dunklen Biene vor der Haustür...
  • Heusser | 23.06.2023
    Wie immer braucht man einen Sündenbock . Anstatt miteinander. Ja die ????wurden als Milchkühe betitelt . Man soll gescheiter schauen , das es mehr Wildblumen gibt . Und nicht auf dem Kopf der Imker schimpfen . Das es zu viele Völker gibt , in der Stadt da bin ich gleicher Meinung . Miteinander und nicht gegeneinander .
  • Bergimker | 23.06.2023
    Kann Frau Romanelli auch erklären, warum die Völker der dunkel Bienen die letzten 20 Jahre die Liste von Befall mit Sauerbrut anführen, wenn sie doch so viel gesünder sind? Solche Bienen will man auch nicht irgendwo frei im Wald, ausser es ist einem egal was die Konsequenzen sein können. Man kann sich aber vorstellen, wie die Dame imkert und froh sein, wenn man nicht in ihrer Nähe was stehen hat.
    • A. Ammann | 26.06.2023
      Sie sollten Herr «Bergimker», statt anonym über eine engagierte Imkerin zu wettern, die sie vermutlich gar nicht kennen (und schon gar nicht ihre Bienenhaltung) es doch einfach einmal mit der Dunklen Biene versuchen. In den Statistiken (Bienenzeitung) schliesst sie nicht schlechter ab und mit meinen reinrassigen Völkern mache ich nur beste Erfahrungen.
  • jurapur | 22.06.2023
    Es werden ja überall Bienenhotels angebracht, und die Bio Diversität sol. mal in die Stadt..

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