Im Jahr 2023 verzeichnete die biologische Landwirtschaft in der Europäischen Union ein bemerkenswertes Wachstum. Die insgesamt biologisch bewirtschaftete Fläche erreichte 17,7 Millionen Hektar, was einem Anstieg von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Dies bedeutet, dass fast 11 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der EU nun nach biologischen Standards bewirtschaftet werden. Diese positiven Zahlen wurden kürzlich im FiBL Jahrbuch «The World of Organic Agriculture» auf der «BIOFACH», der weltweit führenden Messe für Biolebensmittel, vorgestellt.
Spanien überholt Frankreich
Spanien hat mit 3 Millionen Hektar biologisch bewirtschafteter Fläche Frankreich (2,8 Millionen Hektar) als grösstes Biolandwirtschaftsland innerhalb der EU abgelöst. Italien (2,5 Millionen Hektar) und Deutschland (1,9 Millionen Hektar) folgen auf den weiteren Plätzen.
Die gesamte biologisch bewirtschaftete Fläche in Europa stieg auf 19,5 Millionen Hektar, wobei Spanien und die Ukraine mit besonders hohen Zuwächsen von 0,3 Millionen Hektar bzw. 0,2 Millionen Hektar hervorstachen.
Liechtenstein und Österreich setzen Massstäbe
Liechtenstein weist mit 44,6 Prozent den weltweit höchsten Anteil an biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen auf, gefolgt von Österreich, das in der EU mit 27,3 Prozent den Spitzenplatz hält.
Insgesamt meldeten 16 europäische Länder, dass mindestens 10 Prozent ihrer landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet wird.
Zuwachs bei Biolandwirtschaftsbetrieben und Einzelhandelsumsatz
Die Zahl der Biolandwirtschaftsbetriebe in Europa stieg 2023 auf mehr als 490’000, was einem Anstieg von 1,4 Prozent entspricht. Italien hatte mit 84’191 Betrieben die höchste Zahl. Im Bereich der Bioproduktverarbeitung und Importe verzeichneten die europäischen Länder ebenfalls einen Zuwachs, mit Italien als Spitzenreiter bei den Verarbeitungsbetrieben (nahezu 25’000) und Deutschland an der Spitze bei den Importeuren (fast 2’000).
Der Einzelhandelsumsatz mit Bioprodukten in Europa erreichte 2023 einen Gesamtwert von 51,6 Milliarden Franken (54,7 Milliarden Euro), wobei Deutschland mit 15,1 Milliarden Franken (16,1 Milliarden Euro) den grössten Markt stellte. Der europäische Markt wuchs um 3,0 Prozent, und auch die Ausgaben der Konsumenten nahmen zu. Im Durchschnitt gaben die Europäer 62 Franken (66 Euro) pro Person für Biolebensmittel aus, wobei Konsumenten in der Schweiz und Dänemark mit 441 und 341 Franken (468 und 362 Euro) die höchsten Ausgaben hatten.
Die biologisch bewirtschaftete Fläche in der Europäischen Union verzeichnete 2023 ein Wachstum von 3,6 Prozent und erreichte somit 17,7 Millionen Hektar. Das entspricht 10,9 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Fibl
Dänemark bleibt weltweit führend
Dänemark bleibt mit einem Anteil von 11,8 Prozent der weltweit grösste Markt für Biolebensmittel. Auch die Schweiz folgt mit 11,6 Prozent auf dem zweiten Platz.
Dieser Trend spiegelt das wachsende Interesse an biologisch erzeugten Produkten wider, das sowohl in Europa als auch global immer stärker zunimmt.