2014 wurden in der Schweiz rund 4300 Terajoule (TJ) Biogas produziert.
Das Biogaspotenzial in der Schweiz wird heute nur rund zur Hälfte genutzt. Die Rahmenbedingungen für Biogas als Treib- und als Brennstoff sollten verbessert werden.
Dies zeigt der «Bericht Internationaler Biogasmarkt im Brennstoffbereich», den der Bundesrat am Freitag gutgeheissen hat. Innerhalb der vorgesehenen Revisionen des CO2-Gesetzes und des Mineralölsteuergesetzes wird der Bundesrat prüfen, ob virtuell importiertes Biogas - physisch wird Erdgas importiert - von gewissen Steuern und Abgaben befreit werden kann. Dabei sollen die internationalen Entwicklungen berücksichtigt werden, wie das Bundesamt für Energie mitteilte.
Grenzüberschreitenden Biogashandel
Eine erste wichtige Grundlage soll bereits mit dem ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 geschaffen werden, das sich derzeit in parlamentarischer Beratung befindet. So soll der Bundesrat die Kompetenz erhalten, neu auch für Biogas Herkunftsnachweise zu regeln. Dabei will die Regierung von europäischen Erfahrungen mit der Entwicklung von Herkunftsnachweisen für Grünstrom profitieren, wie sie schreibt.
Heute sei die Nutzung von Biogas in der EU nicht klar geregelt. Dadurch fehlten auch die für einen effizienten und grenzüberschreitenden Biogashandel nötigen Rahmenbedingungen. «Diese wären jedoch aus energie- und klimapolitischer Sicht sinnvoll», heisst es.
Potenzial zur Hälfte genutzt
Der Bericht beschreibt die Biogasnutzung und deren Rahmenbedingungen in der Schweiz und Europa und analysiert die Marktentwicklung für Biogas in den Nachbarländern. Er geht auf ein Postulat aus der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats zurück.
2014 wurden in der Schweiz rund 4300 Terajoule (TJ) Biogas produziert. Davon wurden 1040 TJ als Elektrizität, 1220 TJ als Wärme und 690 TJ als Gas ins Netz eingespeist. Der Rest ging bei Umwandlungen verloren. In den Energieperspektiven 2050 wird das Potenzial für Biogas auf 8000 TJ geschätzt.
