Zurzeit findet die Leserreise in Portugal statt. Hier erhalten Sie Einblicke in die Reise und Erlebnisse in Portugal.
Beim Einsteigen in das Flugzeug, wandert nicht nur mein Blick kritisch prüfend zum Cockpit, sondern auch der meiner zahlreichen Mitreisenden. In Gedanken hoffte wohl jeder, dass er das Flugzeug hoch und sicher über den Wolken schweben lassen kann und gleichzeitig mit beiden Beinen sicher und fest im Leben steht. Nach einer Zwischenverpflegung und fast drei Stunden später, erfolgte die perfekte Landung auf der Piste von Lissabon und der Pilot und sein Team ernteten kräftigen und erleichterten Applaus.
In der Stierkampfarena gibt es immer noch Kämpfe
Kaum angekommen ging es auch direkt los. Die 33 Leserreisende, unsere Reisebegleiterin Irène Brassel und meine Wenigkeit wurden bereits erwartet. Die nächsten 7 Tage verbringen wir unter den Fittichen von Ana, unserer Reiseleiterin. Nachdem jeder sein Gepäck verstaut und in unserem Reisebus Platz genommen hatte, begann die Stadtrundfahrt in Lissabon.
Vorbei an der Stierkampfarena, mitten durch das Zentrum und dann hoch zur Sé, der Kathedrale. Die Stierkampfarena werde auch heute noch aktiv genutzt, der Stierkampf gehöre zur Tradition in Portugal und sei auch durch den spanischen Einfluss geprägt. Die diesjährige Kampfsaison habe vor Ostern angefangen.
Über den Dächern von Lissabon
In der Kathedrale gibt es zwei sehr alte Orgeln, welche nicht nur senkrechte, sondern auch waagrechte Pfeifen haben. Ana meint die waagerechten Pfeifen würden sich fast so anhören wie Trompeten, überzeugen konnten wir uns davon leider nicht selber, aber die Musikinstrumente waren dennoch beeindruckend. Zu Fuss sind wir zur Festung Castelo de Sao Jorge gewandert.
Die Festung ist einer der höchstgelegenen Orte Lissabons und bietet einen herrlichen Blick auf die ganze Stadt. Unterbrochen wurde der Burgbesuch von seltsam kreischenden Geräuschen. Die malerische Burgruine mit ihren Jahrhunderten alten Bäumen ist nicht nur Touristenattraktion, sondern auch das Zuhause von zahlreichen Pfauen. So wurde der Nachmittagssnack in Gesellschaft dieses ungewöhnlichen Federviehs eingenommen.
Im Labyrinth von Alfama
Zu Fuss ging es runter nach Alfama. Das Viertel zieht sich rund um den Burghügel und ist das älteste der Stadt. Alfama wurde von dem verehrenden Erdbeben 1755, welches fast die gesamte Stadt Lissabon zerstörte, weitgehend verschont. „Wer Alfama nicht gesehen und erlebt hat, hat Lissabon nicht wirklich gesehen“, meint Ana, als sie uns durch die engen, gewundenen Gässchen führt.
Alfama sei wie ein Labyrinth aufgebaut und zwar ganz bewusst. Dadurch habe man potenzielle Angreifer von der Festung Castelo de Sao Jorge abhalten wollen. Leuchtend orange Früchte zieren die wenigen Bäume in Alfama. „Das sind keine Mandarinen, sondern Bitterorangen“, klärt und Ana auf. Aus ihnen sei früher viel Marmelade hergestellt worden, heute verschwinde dieser Brauch immer wie mehr.
Was der Bauer nicht kennt, kann er trotzdem probieren
Die Verführung der orangen Früchte die frisch am Baum hängen und nicht bei Migros oder Coop im Regal liegen, ist verlockend gross. „Per Zufall“ und mit wenig Nachhilfe fällt uns eine Bitterorange vor die Füsse. „Was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht“, trifft nicht auf alle zu und auch einige gestandene Bauern kosten. Der erste Bissen ist erfrischend, wenn man Grapefruit mag, dann vermutlich sogar lecker. Erst die Nachwirkung hinterlässt eine leicht betäubte Zungenspitze. Aber Auf alle Fälle eine Erfahrung wert, denn wann fällt einem das nächste Mal eine frische Bitterorange vor die Füsse?
Lissabon
Wird auch "weisse Stadt" am Fluss Tejo genannt. Lissabon liegt zwischen den Hängen der sieben Hügel, auf denen sie erbaut wurde. Der Tejo mündet in den Atlantik und ist an der breitesten Stelle 25km breit.