Blacken sind ein leidiges Übel, mit dem sich viele Betriebsleiter in Wiesen ünd Äckern herumschlagen müssen. Viele setzten bisher auf Einzelstock- und Flächenbehandlungen mit Asulam. Doch darf dieses nur noch bis im Sommer verkauft werden. Aufbrauchfrist ist 2026.
Es lohnt sich deshalb, die Blackenkeimlinge so früh wie möglich zu bekämpfen – nicht nur in den Wiesen, sondern explizit auch in den Ackerkulturen. «Wehret den Anfängen», so der Rat von Liebegg-Futterbauberater Herbert Schmid an alle, die mit Blacken zu kämpfen haben
Dichte Grasnarbe
Wichtig ist bei Wiesen, dass der Grasbestand möglichst dicht ist, denn Blacken sind typische Lückenfüller. Wo kein Gras oder Klee wächst, können sie sich etablieren. Paradebeispiel dafür ist der letzte, nasse Sommer. Die Nässe hat auf vielen Wiesen und Weiden zu Trittschäden oder Fahrspuren geführt. In diesen kahlen Stellen hatten Blackensamen Licht und Platz, um zu keimen. Grundsätzlich sind die Narbenschäden, durch Tritte der Tiere oder Maschinen verursacht, umso kleiner, je dichter der Pflanzenbestand ist.
Als ausgeprägter Platz-, Licht- und Nährstoffräuber ist die Wiesen-Blacke ein weit verbreitetes, absolutes Unkraut im Grasland. Sie überdauert oft auch die Ackerbaujahre in der Fruchtfolge.
Alexandra Schröder
Die Tragfähigkeit und die Spursicherheit verbessern sich mit mehr Stoppel- und Wurzelmasse. Rasengräser sind diesbezüglich besonders wertvoll. Sie erlauben es, die Wiesen mit weniger negativen Folgen zu befahren und zu beweiden. Solche rasenbildenden Gräser wie die Wiesenrispe und das Englische Raigras werden durch frühes Weiden im Frühling stark und in beschränktem Umfang durch einen frühen ersten Schnitt gefördert.
Lückenfüller vermeiden
Doch unter welchen Umständen ist eine Übersaat oder gar eine Neuanlage der Wiese ins Auge zu fassen? Dies hängt vom Bestand ab. Eine gute Naturwiese besteht aus 60 bis 70 Prozent Futtergräsern, 20 bis 30 Prozent Klee und 10 bis 20 Prozent wertvollen Kräutern und weist keine Lücken auf.
Futterbaulicher Wert der Blacken
Dank ihres Verbreitungspotenzials durch die riesige Samenproduktion und dank ihrer Konkurrenzstärke durch eine grosse Blattfläche und die kräftigen Wurzeln ist die Blacke gegenüber anderen Graslandpflanzen im Vorteil. Laut der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus (AGFF) zählt sie als Platz-, Licht- und Nährstoffräuber zu den eindeutigen Unkräutern. Weil das Vieh die Blacken nicht fressen will, schmälert sie den nutzbaren Futterertrag einer Fläche massiv.
Vom Futtergehalt her gesehen ist sie geringwertig. Die Blätter sind reich an Protein und Mineralstoffen. Nachteilig sind Gerbstoffe, Oxalund anderen Säuren und die schwache Giftigkeit. Grössere gefressene Mengen führen zu ernsthaften Verdauungsproblemen. sum
Alle Lücken in der Grasnarbe werden früher oder später gefüllt, leider meist durch Lückenfüller wie Gemeine Rispe, Straussgras, Borstenhirse, Weissklee, Löwenzahn, Breitwegerich, Hahnenfuss oder Blacken. Somit verändert sich die Zusammensetzung zuungunsten eines idealen Grasbestands. Da es in offenen Lücken viel einfacher ist, neue Sämlinge zu etablieren, sollte man nicht allzu lange warten mit einer Wiesenerneuerung.
90 Prozent Einsparung
Blacken führen nicht nur zu einer aufwendigen Bekämpfung, die künftig wohl vermehrt mit der Rückenspritze erfolgen muss – ausser, man bucht beim Lohnunternehmer oder bei Agroline Innovagri in Zusammenarbeit mit den Landis den Ecorobotix, der Blacken sensorgesteuert erkennt. Sein Einsatz ist ökologisch sinnvoll, da 80 bis 90 Prozent Herbizd eingespart werden, aber nicht billig.
Stark verwurzelte und verzweigte Blacken sind schwieriger zu bekämpfen.
Leonie Hart
Dafür hat er in rund einer halben Stunde eine Hektare behandelt, er arbeitet punktgenau und erfasst rund 95 Prozent aller Blacken. Ein übermässiger Besatz an Blacken kann zur Kürzung der Direktzahlungen führen, die Limite liegt bei 20 Pflanzen pro Are.
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