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Blatten: Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Am 28. Mai 2025 hat ein Bergsturz das Walliser Bergdorf Blatten verschüttet. Die gewaltigen Steinmassen wirken sich massiv auf die Landwirtschaft aus. An einer Medienorientierung wurde über die Schäden informiert.

blu/pd |

Der Tourismus hat für das Walliser Bergtal eine wichtige Bedeutung. Aber auch die Landwirtschaft ist systemrelevant, wie die Genossenschaft für die Bewirtschaftungsarrondierung Lötschental (BWA) an Montag informierte. Im Lötschental gibt es derzeit 32 Landwirtinnen und Landwirte. Sie bewirtschaften 660 Hektaren Nutzfläche und bestossen 13 Sömmerungsgebiete. 

Nebst der Produktion von Lebensmitteln präge die Landwirtschaft die charakteristische Kulturlandschaft,

bewahre gewachsene Traditionen und sie leiste einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. «Im Zusammenspiel mit dem Tourismus bildet sie einen unverzichtbaren Pfeiler der regionalen Identität und Wertschöpfung», hält die Genossenschaft fest.

Schäden

Der Bergsturz hat auf die Landwirtschaft massive Auswirkungen. Die Schäden sind erheblich. 

  • Acht landwirtschaftliche Betriebe haben ihre Ställe und grosse Teile ihrer Nutzflächen verloren.
  • Weitere acht Betriebe sind stark durch den Verlust von Futterflächen betroffen.
  • Insgesamt sind rund 120 GVE (Grossvieheinheiten) betroffen und mussten auf sichere Weiden oder direkt auf Alpen verbracht werden. Es handelt sich um 80 Rinder sowie 40 Schafe und Ziegen.
  • Der Schuttkegel hat rund 72 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche zerstört, darunter 50 Hektaren besonders ertragreiche Mähwiesen.
  • Zwischen Blatten und der Fafleralp ist die Bewirtschaftung von rund 102 Hektaren sowie vier Alpen derzeit gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Gemäss BWA werden derzeit mit den betroffenen Betrieben Szenarien für eine teilweise oder

alternative Nutzung dieser Flächen geprüft.

Am 26. Mai war der Birchgletscher oberhalb von Blatten und darauf gelagertes Schuttmaterial vom Kleinen Nesthorn zu Tal gestürzt. Blatten wurde grösstenteils verschüttet. Hinter dem Schuttkegel entstand ein See, der vom Abbruch verschonte Häuser flutete. Dem Gletscherabbruch waren Abbrüche am Kleinen Nesthorn vorausgegangen. Im Vorfeld waren rund 300 Personen evakuiert worden. Eine Person galt nach dem Abbruch als vermisst. 

Der Schuttkegel des Bergsturzes ist laut dem Chef der Walliser Dienststelle für Naturgefahren stellenweise über 100 Meter hoch. Der Schuttkegel besteht aus sechs Millionen Kubikmetern Schutt und Geröll. Hinzu kommen drei Millionen Kubikmeter Eis.

Aktionsplan Landwirtschaft

Die Schäden sind sehr gross. Doch die Landwirtinnen und Landwirte arbeiten bereits an der Zukunft – mit dem Aktionsplan Landwirtschaft. Er ist in drei Phasen gegliedert.

  • Kurzfristig: Sofortige Unterstützung betroffener Betriebe, Koordination von Hilfsangeboten und Sicherstellung des dringendsten landwirtschaftlichen Bedarfs.
  • Mittelfristig: Schaffung von Perspektiven und geeigneten Rahmenbedingungen, insbesondere durch finanzielle Absicherung und Stabilisierung der Betriebe.
  • Langfristig: Nachhaltige, zukunftsorientierte Ausrichtung der Landwirtschaft im Lötschental mit aktiver Einbindung der Junglandwirtinnen und Junglandwirte sowie aller relevanten Akteure.

Für die Umsetzung dieses Plans kann die BWA gemäss eigenen Angaben auf die Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Landwirtschaft und der Bauernvereinigung Oberwallis (BVO) zählen. Landwirte, die ihr Land wegen der Katastrophe nicht mehr bestellen können, sollen für das ganze Jahr Direktzahlungen erhalten.

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