
Am «Kleinen Nesthorn» oberhalb Blatten VS sind mehrere Millionen Kubikmeter Fels abgerutscht.
Kanton Wallis
Am Mittwochmorgen gegen 4 Uhr kam es zu einem grösseren Einsturz, «vergleichbar mit dem Gletscherabbruch vom Dienstag gegen 18 Uhr», sagte Fernando Lehner, Mitglied des Regionalstabs Lötschental, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
400 Meter vor ersten Häusern
In beiden Fällen erreichten die Eis-, Fels- und Schneetrümmer nicht das Dorf Blatten, sondern rutschten bis zu einer Lawinenverbauung ab. Am Dienstagabend stoppte der Schutt 400 Meter vor den ersten Häusern.
«Im Moment ist es unmöglich, die Menge der herabgestürzten Gletschermassen genau zu bestimmen, aber man kann von Tausenden von Kubikmetern sprechen», sagte Lehner. Die Gletscherfront bewegt sich weiterhin mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Tag, wie der Führungsstab bereits am Dienstagabend bestätigte.
Strikt an Anweisungen halten
Aufgrund der sich zuspitzenden Lage hat der Kanton Wallis die besondere Lage ausgerufen. Die Regierung will so bei bei Bedarf unverzüglich Einsatzmittel mobilisieren können. Der Kanton schreibt in der Mitteilung beispielsweise von einem kantonalen Führungsorgan, dem Zivilschutz und eventuell der Armee.

Das Geröll ist auf den Gletscher gestürzt.
Kanton Wallis
Die Regierung fordert die Bevölkerung auf, sich strikt an die Anweisungen der Behörden zu halten und das betroffene Gebiet nicht zu betreten. «Infolge der seit mehreren Tagen aufeinanderfolgenden Erdrutsche am «Kleinen Nesthorn» üben mehrere Millionen Kubikmeter Felsblöcke mit einem enormen Gewicht einen starken Druck auf den Gletscher aus und drücken ihn in Richtung Tal», schreibt der Kanton weiter.

