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«Bleibt offen und verlasst alte Pfade»

Gross waren das Interesse und der Aufmarsch vergangene Woche in Eschenbach. Zum zweiten Mal lud die Junglandwirtekommission zum Diskussionsforum in Eschenbach LU. Die angemeldeten Referenten waren hochkarätig.

Raphael Bühlmann |

 

 

Gross waren das Interesse und der Aufmarsch vergangene Woche in Eschenbach. Zum zweiten Mal lud die Junglandwirtekommission zum Diskussionsforum in Eschenbach LU. Die angemeldeten Referenten waren hochkarätig.

Nach dem grossen Erfolg des ersten fand am Mittwoch die zweite Auflage des Zentralschweizer Junglandwirteforums wiederum in Eschenbach LU statt. Und wieder fanden sich auf dem Hof «Südhang» der Familie Sepp und Heidi Bucher zahlreiche junge Bauern ein, um gemeinsam mit dem Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, Bernard Lehmann, und Nationalrat Andreas Aebi mögliche Zukunftsstrategien der Landwirtschaft und die Weiterentwicklung der Agrarpolitik zu diskutieren.

Milch ist immer weiss

Der Zentralschweizer Bauernbund trug die Veranstaltung mit und war vergangene Woche ebenfalls durch deren Präsident Josef Murer vertreten. «Wir haben in der Schweiz das Problem, dass wir im teuersten Land der Welt Milch produzieren, die weiss ist und damit genau gleich aussieht wie Milch aus grossen Agrarländern.» Man sehe dieser Milch leider nicht an, wie viel Tierwohl in ihr stecke.

In Bezug auf die Zentralschweiz unterstrich Murer weiter die vorteilhaften klimatischen Bedingungen für die Milchproduktion und dass man mit Emmi einen starken Milchverarbeiter im Rücken wisse, der innovative Produkte auch im Ausland verkaufen könne. «Aber angesichts der angekündigten Sparübung des Bundes ist dieser Vorteil in Gefahr, und es ist Zeit, dass man ein entsprechendes Signal nach Bern sendet», so Murer.

AP 14-17 nur noch kleine Korrekturen möglich

Nationalrat Andreas Aebi rief den Jungbauern die Vorteile des «schönsten Berufes der Welt» in Erinnerung, mahnte aber gleichzeitig, dass man sich als Bauer auch mit dem Spannungsfeld von Markt, Gesellschaft, Politik oder Umwelt auseinandersetzen müsse. «Bleibt offen, verlasst alte Pfade, baut Vorurteile ab, entwickelt euch weiter, behaltet die Finanzen in den eigenen Händen und sucht euch eine gut ausgebildete Frau», rief Aebi den Jungbauern zu.

Punkto Agrarpolitik 14–17 seien politisch lediglich noch kleine Korrekturen möglich. Aebi erklärte diesbezüglich auch, dass man sich bewusst sein solle, dass die Interessen der Landwirtschaft in keinem anderen Land der Welt im nationalen Parlament so gut vertreten seien wie in der Schweiz.

Damoklesschwert internationaler Handel

BLW-Direktor Bernard Lehmann schlug den Jungbauern vor, dass sie ihr Gewerbe nicht als Betrieb, sondern als Unternehmung begreifen sollten, wo man rationell arbeite und etwas austausche, wenn es nicht rentiere. Er  stellt aber auch klar, dass in der Schweiz durch Gesetze zu viel zementiert werde und sich Betriebe nicht entfalten könnten. «Weil man einmal definiert hat, was ‹Landwirtschaft› alles sein kann, müssen wir jetzt sagen was «landwirtschaftsnahe Tätigkeiten» sind. Hätte man das nie definiert, hätten wir heute weniger Verwaltung, und man müsste weniger diskutieren», so Lehmann.

Als Damoklesschwert bezeichnete Lehmann die Entwicklungen im internationalen Handel. «Die anstehenden Freihandelsabkommen wie dasjenige zwischen der EU und den USA machen mir aber keine Angst, wenn die Schweizer Bevölkerung hinter der Schweizer Landwirtschaft steht.»

Lage langfristig sehen

Angesicht der aktuell schwierigen Situation auf dem Milchmarkt erinnerte Lehmann daran, dass man die derzeitige Lage in einer längeren Frist beurteilen sollte. «Wir haben jetzt den Frankenschock bei gleichzeitig fallenden Preisen im Ausland. Bei einer optimistischeren Sichtweise lässt sich jedoch auch eine Trendwende erkennen.»

Auf Stufe Betriebe sei es so, dass punkto Betriebskosten zwischen den Bauern grosse Unterscheide bestehen würden. Interessant sei hier festzustellen, warum diese Differenzen bestünden, denn sie seien nur bedingt mit der Betriebsgrösse zu erklären.

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