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Der Bahnschotter von Mitholz BE, welcher möglicherweise Forellen der Fischzucht Blausee vergiftet hat, stammt nicht nur aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel. Es handelt sich auch um Schotter aus verschiedenen Baustellen der BLS der vergangenen acht Jahre.
Die BLS-Medienstelle bestätigte am Donnerstag auf Anfrage eine Meldung der «Berner Zeitung» des gleichen Tags. Diese berichtet, insgesamt rund 16’000 Tonnen Altschotter habe die BLS seit 2012 in das Hartschotterwerk der Firma Vigier nach Mitholz geliefert. Dieses befindet sich in der Nähe des Ausflugsziels Blausee mit seiner Fischzucht.
Die BLS-Medienstelle schreibt weiter, beim grössten Teil des Materials habe es sich um unverschmutztes oder schwach verschmutztes Material gehandelt. Beim Rest um wenig oder stark verschmutztes Material.
Mitte September hatten die Besitzer des Ausflugsziels Blausee bekanntgegeben, in letzter Zeit sei es wiederholt zu grossen Fischsterben in der Zuchtanlage gekommen. Sie hegten den dringenden Verdacht, dass mit Giftstoffen belasteter Aushub aus dem alten Lötschberg-Scheiteltunnel für diese Ereignisse verantwortlich sei.
Bisher gingen sie davon aus, dass das Fischsterben begann, als auch die Tunnelsanierung startete, nämlich im Sommer 2018. Swiss Economic-Forum-Gründer Stefan Linder sagt nun, aufgrund der neu bekannt gewordenen Umstände könne es sein, dass auch ein Fischsterben von Anfang 2018 auf den Schotter zurückgehe.
Linder bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Aussage in der «Berner Zeitung». Ihm gehört zusammen mit weiteren prominenten Personen der Blausee. Die Firma Vigier gab am Donnerstagmorgen in einer Mitteilung bekannt, sie leite eine «umfassende Untersuchung» der Entsorgung des Gleisaushubs in Mitholz ein. Wasseranalysen hätten aber bisher stets unbedenkliche Werte ergeben.